Es geht auf die Zielgerade: Ab Mittwoch wollen die Ministerpräsidenten über das Reformpaket für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk beraten. Dabei geht es auch um die Aufsicht der ARD. Die Pläne stehen massiv in der Kritik – auch weil eine Überforderung der Gremien droht.
„Wir sind deins“: So präsentiert sich die ARD im Netz dem Publikum. Intern gilt beim Senderverbund inzwischen ein anderer Slogan: EfA, kurz für das „Einer-für-Alle“-Prinzip. Nach diesem Grundsatz will die ARD Doppelstrukturen reduzieren, gerade wenn es um Überregionales im Programm oder in der Verwaltung geht. Kompetenzcenter, Pool-Lösungen und Tech-Unit – das sind hier die Schlagworte, auf die der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke (SWR-Intendant) seit einem Jahr regelmäßig zu sprechen kommt. Immer dann, wenn er die eingeleiteten Reformen bei der ARD zu erklären hat.
Auf das EfA-Prinzip setzen auch die Bundesländer bei ihren Reformplänen für die ARD und deren neun Landesrundfunkanstalten: Die Rundfunkkommission der Länder will die „Kultur der Zusammenarbeit“ in dem föderalen Medienverbund stärken. Sie fordert „die Einführung eines strikten Federführerprinzips (‘Einer für Alle’) insbesondere im administrativen und technischen Bereich“, wie es in einer Präsentation zu den geplanten Reformen heißt. Damit wollen die Länder auch die Aufsicht über das Programmangebot der ARD klarer fassen. Hier soll EfA künftig ebenso die Maxime sein. Die vorliegenden Pläne, über die die Ministerpräsidenten ab Mittwoch in Leipzig beraten, würden die derzeitigen Aufsichtsstrukturen in der ARD enorm verändern. Allerdings nicht zum Besseren, sondern zum Schlechteren, wie aus der ARD unisono kritisiert wird.
Ein Betroffener meint, die Gremien würden zerstört
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