Die Berliner Morgenpost trennt sich von Christine Richter, die das Blatt seit 2018 als Chefredakteurin leitet. Darüber informierte die Funke Mediengruppe am Donnerstagnachmittag per Pressemitteilung, kurz zuvor wurde die Personalie gegenüber der Belegschaft verkündet.
Richters Abberufung erfolgt nach Informationen von Medieninsider mit sofortiger Wirkung. Gründe für die Trennung nennt die Funke Mediengruppe nicht, in ihrer Pressemitteilung verzichtet sie auch auf Bekundungen von „gegenseitigem Einvernehmen“ oder „auf eigenen Wunsch“. Hintergrund sind nach Infos von Medieninsider anhaltende unterschiedliche Auffassungen in der strategischen Ausrichtung. Dabei soll es vor allem um die Digitalisierung des Lokaltitels aus der Hauptstadt gegangen sein.
In Bezug auf die digitalen Angebote hatte Funke in den vergangenen Monaten bereits personelle Veränderungen vorgenommen. Im Sommer vergangenen Jahres übernahm Laura Himmelreich zusätzlich zu ihrer Funktion als Digital-Chefin der Funke-Zentralredaktion auch die Verantwortung für Morgenpost.de. Sie sollte den digitalen Auftritt „in gemeinsamer Verantwortung mit der Berliner Morgenpost“ weiterentwickeln. Im Herbst folgte eine weitere Personalie: Mit Nils Florian Holl wurde ein „Digital Lead“ berufen, der den Ausbau des digitalen Abogeschäfts vorantreiben sollte. Der Journalist wechselte von Bild. Zusätzlich zu den Veränderungen im Digitalen übernahm der Print-Desk der Zentralredaktion auch die Produktion der Zeitungsseiten der Morgenpost.
Mit der jüngsten Entscheidung scheint die Morgenpost weiter an die Zentralredaktion heranzurücken. Eine Nachfolge für Richter wurde am Donnerstag nicht kommuniziert, soll aber „in den kommenden Wochen“ erfolgen. Dafür bestellt das Unternehmen Jörg Quoos, Chefredakteur der Zentralredaktion, zum 1. Mai als Herausgeber. Dieser Posten wird neu geschaffen.
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