Programmdirektorin Martina Zöllner entschied vorzeitig, ihren einflussreichen Führungsposten beim RBB abzutreten. Intendantin Ulrike Demmer hat nun eine Nachfolge bestimmt, die zu einem Novum im öffentlich-rechtlichen Rundfunk führen könnte.
Es war schon etwas überraschend, was der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) im Februar mitteilte: Programmdirektorin Martina Zöllner wird den Sender Ende Juli verlassen – dann nach nur 17 Monaten im Amt. Sie wolle ihren im Sommer regulär auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängern, hieß es damals. Bemerkenswert war die Begründung.
Sie habe die Leitung der Programmdirektion „auf Bitten von Katrin Vernau“ übernommen, als sich der RBB nach der Krise auf einen Neustart vorbereitet habe, erklärte Zöllner im Februar. Es sei ihr darum gegangen, „zur dringend notwendigen Konsolidierung“ beizutragen. Doch nun sei es an der Zeit, „wieder stärker inhaltlich statt vornehmlich administrativ zu arbeiten“. Die 62-Jährige wolle einen Teil ihrer gestalterischen Freiheit zurückgewinnen.
Zöllners Erklärung ließ sich auch so interpretieren, dass es ihr als versierte Programmmacherin nicht so behagte, massive Kürzungen auch im Programmbereich umzusetzen. Interimschefin Vernau hatte dem RBB Anfang 2023 einen strikten Sparkurs auferlegt. Das Ziel: die Ausgaben wieder den Einnahmen anzugleichen. Bis Ende 2024 müssen knapp 50 Millionen Euro eingespart werden, davon 21 Millionen Euro im Programm. Klar ist: Auch darüber hinaus bleibt Sparen beim RBB ein Dauerthema.
Das kündigte Demmer in der vergangenen Rundfunkratssitzung im Februar an: „Ohne deutliche Reduktion der derzeitigen Aufwände in allen Bereichen des Senders“ gebe es „keine Spielräume für strategische Weiterentwicklungen“. Dafür braucht die Intendantin ein Management, das mitzieht. Für die Programmdirektion hat sie es nach Informationen von Medieninsider nun gefunden – hinaus läuft es auf eine interne Lösung.
Demmer regelt die Nachfolge intern
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