Nach den teilweise gewaltsamen Krawallen zum Jahreswechsel entfachte eine Debatte darüber, ob Medien das Thema rechtzeitig aufgegriffen und anschließend angemessen mit der Herkunft der mutmaßlichen Täter umgegangen sind. Der Agenda-Setting-Monitor von Medieninsider und azernis zeichnet die Berichterstattung digitaler Leitmedien nach.
Über die Berichterstattung zu den Krawallen in der Silvesternacht wurde auch in diesem Jahr in Nachrichtenredaktionen wieder viel diskutiert. Denn einiges erinnerte an den Jahreswechsel 2015/2016. Wieder eine gewaltsame Nacht und die Frage, ob Medien das Thema rechtzeitig erkannt und bespielt haben. Wieder eine gewaltsame Nacht, bei der sich die Frage nach den Tätern stellt – und anschließend wieder über ihre Herkunft als Teil des Problems diskutiert werden würde.
Wie sind die deutschen Leitmedien mit den Silvesterkrawallen und den sich ergebenden Fragestellungen umgegangen? Einen Teil der Antwort trägt der Agenda-Setting-Monitor von Medieninsider bei. Für ihn hat das Analyse-Start-up azernis die Berichterstattung elf großer Digitalpublisher ausgewertet. Die Analyse gibt Aufschluss darüber, wann und in welcher Taktung Medien Artikel zu diesen Thematiken veröffentlicht haben. Es handelt sich also um eine quantitative Erhebung, die Qualität der Berichte wurde nicht bewertet. Dennoch lässt die Untersuchung Rückschlüsse auf die Schwerpunkte in der Berichterstattung zu. Ausschlaggebend für die Erhebung waren die Veröffentlichungen auf den Top-20-Positionen der Startseiten.
Auf den Startseiten der untersuchten Titel erschienen im Untersuchungszeitraum vom 1. bis zum 8. Januar 2023 265 Artikel mit Bezug zu den Silvesterkrawallen. 51 Mal wurde das Thema im Aufmacher behandelt.
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