Causa „Hofnarr”: Burda lässt Scholz und Schertz abblitzen

Vor gut einer Woche erschütterte der Rassismus-Vorwurf gegen Olaf Scholz die heiße Phase des Wahlkampfes. Der Medienanwalt Christian Schertz kündigte im Auftrag des Kanzlers an, rechtlich gegen den Focus vorzugehen. 

Die Causa „Hofnarr” hat Hubert Burdas Focus in der heißen Phase vor der Bundestagswahl einige Tage lang eine massive Aufmerksamkeit beschert. Am vergangenen Mittwoch hatte Focus-Chefredakteur Georg Meck erstmals über die Aussagen berichtet, die Bundeskanzler Olaf Scholz im Rahmen einer privaten Geburtstagsfeier über den Berliner CDU-Senator Joe Chialo getätigt haben soll. Die Headline der ersten Online-Version seines Artikels: „CDU-Mann Chialo beleidigt: Kanzler Scholz leistet sich rassistischen Aussetzer“. Sämtliche deutsche Leitmedien diskutierten anschließend über den Vorwurf: Ist es eine rassistische Beleidigung, jemanden als „Hofnarren“ seiner Partei zu bezeichnen? Die Ansichten gingen von FAZ (Antwort: nein) bis Spiegel (Antwort: ja) weit auseinander. 

Der Bundeskanzler selbst hatte am vergangenen Mittwoch Stellung genommen. Den Rassismus-Vorwurf wies er von sich. Dass er Chialo einen „Hofnarren” und ein „Feigenblatt“ genannt hat, dementierte Scholz aber nicht. Noch am selben Tag wurde auch der Medienanwalt Christian Schertz für den Kanzler tätig: In einer Pressemitteilung kündigte er an, gegen den Focus vorzugehen. Es war nicht das erste Mal in diesem Wahlkampf: Schon im November hatte Focus Online schwere Vorwürfe gegen die SPD erhoben und dieser eine Schmutzkampagne gegen CDU-Chef Friedrich Merz unterstellt – allerdings stellte sich heraus, dass diese Vorwürfe komplett erfunden waren. Focus Online war offenbar einem Tippgeber aus der CDU auf den Leim gegangen, wie Übermedien später schrieb. Burda Forward löschte den Artikel damals, Geschäftsführer Daniel Steil musste sich entschuldigen. Für die künftige Berichterstattung sei man „zusätzlich sensibilisiert”, beteuerte Steil.

Tatsächlich? Und wie geht es im Fall „Hofnarr” weiter? 

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Anna Ernst
Anna Ernst
Anna Ernst, Jahrgang 1989, ist seit April 2024 Chefreporterin bei Medieninsider. Sie arbeitete zuvor bei der Süddeutschen Zeitung, zunächst als Nachrichtenredakteurin in München, ein dreimonatiger Auslandseinsatz führte sie nach Costa Rica, bevor sie zur Medienseite ins Feuilleton wechselte. Ihr Volontariat hat sie bei der Funke Mediengruppe in NRW und Berlin absolviert, an der Ruhr-Universität Bochum hat sie Geschichte, Japanologie und Kunstgeschichte studiert.

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