Seit 2017 ist Nicholas Carlson Chefredakteur von Business Insider. Diesen Sommer wird er das Medium verlassen, berichtet Semafor.
Der US-amerikanischen Nachrichten-Website zufolge soll Springer-Chef Mathias Döpfner bereits vor Monaten Carlsons Rauswurf erwogen haben. Als Business Insider sich im Januar 2024 nach einer kritischen Recherche über die jüdische Designerin und damalige MIT-Professorin Neri Oxman mit Antisemitismusvorwürfen konfrontiert sah, hatte sich Carlson hinter seine Redaktion gestellt – nachdem Axel Springer öffentlich eine Prüfung angekündigt hatte.
► Zum Hintergrund: Der Fall sorgte Anfang des Jahres für eine Art Wertekrise auf dem für Springer so wichtigen Wachstumsmarkt. Damals berichtete Business Insider über einen Plagiatsverdacht gegen die MIT-Professorin Neri Oxman. Ihr Ehemann, der einflussreiche Milliardär Bill Ackman schoss daraufhin gegen Business Insider und Axel Springer – und der Konzern kündigte eine Prüfung des fraglichen Berichts an. Allerdings ging es bei dieser Prüfung nicht um den eigentlichen Inhalt, sondern um die Motivation hinter seiner Veröffentlichung. Konkret stand die Frage im Raum, ob BI-Investigativchef John Cook aus antisemitischem Antrieb über die jüdische MIT-Professorin Oxman schrieb. Für Axel Springer war dieses Vorgehen wohl auch aufgrund seines Konzernbekenntnisses zum Judentum und Israel alternativlos – eine Haltung, die in ihrer Absolutheit in den USA bisweilen auf Verwunderung stößt.
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