Klaus Brinkbäumer gibt zum 1. Mai 2024 seinen Posten als MDR-Programmdirektor ab. Darauf wollen sich Journalist und Sender laut Pressemitteilung „einvernehmlich verständigt“ haben. Man werde „die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit auf der inhaltlichen und journalistischen Ebene fortsetzen“. So soll Brinkbäumer künftig als Moderator und Außenpolitik-Experte für den MDR wirken.
Zu den Gründen für diesen Schritt nennt der Sender keine Details. Allerdings erfolgt er kurz nach einem Wechsel an der MDR-Spitze: Seit 1. November 2023 hat der Sender mit dem ehemaligen Verwaltungsdirektor Ralf Ludwig einen neuen Intendanten. Der äußert in der Pressemitteilung etwas kryptisch, der MDR könne nun auch seine Strukturen im Direktorium prüfen und anpassen. Ludwigs Vorgängerin Karola Wille hatte sich 2020 besonders für Brinkbäumers Einstellung eingesetzt. Allerdings gab es von Beginn an auch kritische Stimmen, die dem Journalisten einen fehlenden Bezug zu Ostdeutschland nachsagten und später seinen Führungsstil kritisierten.
Klaus Brinkbäumer ist seit Januar 2021 MDR-Programmdirektor in Leipzig. Im Januar 2023 übernahm er zudem die Co-Moderation der Talkshow Riverboat an der Seite von Kim Fisher. Vor seiner Zeit beim Öffentlich-Rechtlichen war er ab April 2019 Autor für die Zeit. Seit März 2020 hostet er zudem bis heute gemeinsam mit Rieke Havertz den Zeit-Online-Podcast OK, America? Von Januar 2015 bis Oktober 2018 war Brinkbäumer Spiegel-Chefredakteur. Im damaligen Machtkampf wurde er vom Manager-Magazin-Chefredakteur Steffen Klusmann abgelöst, der inzwischen seinerseits einem neuen Machtkampf zum Opfer gefallen ist.
Eine Nachfolge für Brinkbäumer gibt es noch nicht. Ab Mai soll zunächst Jana Brandt die Aufgaben kommissarisch übernehmen. Sie ist bereits Programmdirektorin in Halle.
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