2020 ist nicht das Jahr der Millennial-Medien. Nachdem der Spiegel-Verlag sein Jugendmedium Bento eingestellt und Zeit Online die Marke Zett zum Ressort umfunktioniert hat, ist jetzt auch für das Springer-Portal Noizz Schluss.
Am heutigen Montag veröffentlichte Noizz seinen Jahresrückblick. Seinen letzten. Das Portal stellt seinen Betrieb ein. „Noizz.de, unser geliebtes Millennial-Magazin, wird am 30. Dezember nach fast vier Jahren dicht gemacht.“ So schreibt es Editorial Director Manuel Lorenz.
Die Gründe liegen auf der Hand. Wie auch schon bei Spiegels Bento oder Zett von Zeit Online fehlt die wirtschaftliche Perspektive. Jugendportale ziehen Traffic, aber nicht in der Vermarktung.
Bei Springer beziehungsweise Bild, wo Noizz als eigene Marke angedockt war, will man sich künftig auf die Book-Familie (Travelbook, Techbook) konzentrieren, um junge Nutzer zu binden. Für die Festangestellten im Noizz-Team schließe man betriebsbedingte Kündigungen aus, so ein Sprecher.
Noizz ging im Jahr 2017 als Portal für den „urbanen Lifestyle“ an den Start, löste schließlich den nicht mehr weiter betriebenen Bild-Ableger BYou als Jugendmedium der Boulevardmarke ab. Zum Start war Noizz nicht mehr als eine Ausbildungsstation innerhalb der Springer-Akademie, 2018 kamen zwei feste Mitarbeiter und ein kleines Team hinzu.
Angesiedelt war Noizz bei Bild nah an den Teams für Social Media und New Platforms. Hier ist Bild in der jungen Zielgruppe durchaus auch erfolgreich, treibt vor allem seine Snapchat-Aktivitäten voran. Offenbar verspricht man sich hier einen größeren Effekt bei Jugendlichen als mit einem eigenen Portal.
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