Stefan Kornelius (59) wird Sprecher der Bundesregierung unter dem zukünftigen Kanzler Friedrich Merz (CDU, 69). Der Journalist wechselt von der Süddeutschen Zeitung, wo er seit 1991 tätig war und zuletzt das Politik-Ressort leitete. Kornelius zählt zu den profiliertesten Politikjournalisten Deutschlands und gilt damit als gut geeignet für die neue Rolle auf der Kommunikationsseite.
Trotzdem kommt der Wechsel überraschend: Kornelius war über Jahrzehnte eine zentrale Figur innerhalb der Redaktion und genießt hohes Ansehen. Andererseits wurden dem Politikchef, der in der Vergangenheit auch das Auslandsressort sowie das Büro in Washington leitete, intern kaum noch Aufstiegschancen eingeräumt – als Nachfolger des amtierenden Co-Chefredakteurs Wolfgang Krach (61) wird ein Generationenwechsel erwartet. Hinzu kommt: Die Süddeutsche Zeitung befindet sich seit Jahren in einer schwierigen Phase, geprägt von prominenten Abgängen und wiederkehrenden Sparrunden.
Der Regierungssprecher leitet traditionell auch das Bundespresseamt, das die Kommunikation des Kanzleramts und der gesamten Bundesregierung koordiniert. Nach Angaben der Bundesregierung (2023) arbeiten dort rund 540 Beschäftigte.
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