Elf Verhandlungsrunden und mehrere Streiks: Gewerkschafter und Arbeitgebervertreter haben lange gerungen. Jetzt liegen Eckpunkte für einen Haustarif vor. Medieninsider kennt die Details.
Bei einem der größten Arbeitgeber der Presselandschaft brennt es seit Monaten: Mitarbeiter und Gewerkschafter kämpfen gegen das, was sie „Tarifflucht“ nennen. Zwölf Zeitungen in fünf Bundesländern besitzt die Funke Mediengruppe. Doch nur im Kerngebiet in Nordrhein-Westfalen arbeiteten Zeitungsjournalisten in tarifgebundenen Gesellschaften. Mit Funkes Austritt aus dem Verlegerverband BDZV erlosch diese Tarifbindung.
Monatelang zogen sich die Verhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite in diesem Jahr hin. An mehreren Tagen rief der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) die Redakteure der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ), Westfalenpost (WP) und der Neue Rhein/Ruhr Zeitung (NRZ) zu Warnstreiks auf. Nun haben sich beide Seiten erstmals auf gemeinsame Eckpunkte für einen Haustarif verständigt. Sowohl die DJV-Mitglieder als auch die Funke-Geschäftsführung sollen jetzt darüber beraten. Medieninsider liegt das Papier vor, das der DJV an seine Mitglieder geschickt hat. Im Vergleich zum ursprünglichen Angebot macht der Arbeitgeber einige Zugeständnisse.
Spannend dürften die in NRW ausgehandelten Konditionen auch für die Mitarbeiter der fünf anderen Funke-Bundesländer sein, die schon heute zu überwiegend schlechteren Konditionen arbeiten und derzeit ebenfalls die Einführung von Haustarifen fordern.
Mehr Arbeitszeit? Kein Urlaubs- und kein Weihnachtsgeld? Die Gewerkschafter haben einiges verhindert
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