Er hat die Seiten gewechselt: Seit diesem Januar ist Moritz Holzgraefe für Google tätig. Bisher war er Lobbyist des Axel-Springer-Konzerns in Brüssel und vertrat dort die Belange des deutschen Medienunternehmens. Die Beziehung beider Unternehmen galt jahrelang als sehr angespannt. Erst im vergangenen Jahr reichten Axel Springer und etliche weitere Medien eine Klage gegen Google ein: Sie verlangten mehr als zwei Milliarden Euro und warfen dem Tech-Unternehmen wettbewerbswidriges Verhalten in Bezug auf Online-Werbung vor. Holzgraefe war seit 2011 für Axel Springer tätig, zunächst als Referent für Bild, anschließend in verschiedenen Positionen für den Mutterkonzern. Von Juni 2018 an war er schließlich als Lobbyist tätig: zunächst in Berlin, seit März 2022 auf EU-Ebene in Brüssel.
In seiner neuen Funktion werde er sich für Google um die politischen Belange von YouTube in der DACH-Region sowie in Zentral- und Osteuropa kümmern, kündigte Holzgraefe auf Linkedin an. Man stehe „vor politisch und regulatorisch faszinierenden, aber auch herausfordernden Zeiten, sowohl national als auch international“. Über die Macht und Regulierung von Plattformen hatte er erst 2023 zusammen mit dem Wirtschaftsethiker Nils Ole Oehrmann ein Buch geschrieben.
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