Mehr als 20 Jahre lang war Jamie Heller für das Wall Street Journal tätig, nun wechselt die US-Journalistin zu Axel Springers Business Insider. Dort folgt sie auf Nicholas Carlson, der sich im Frühjahr gegen die Springer-Führung gestellt haben soll und seinen Job als Global Editor in Chief im Sommer abgegeben hat.
Jamie Heller war als Wirtschaftsredakteurin beim Wall Street Journal zuletzt verantwortlich für die Berichterstattung über Unternehmen und den Bereich Technologie. Bevor sie zum WSJ kam, arbeitete sie auch für TheStreet.com, das Smart Money Magazine, die Connecticut Law Tribune und den Rutland Herald. Sie besuchte das Dartmouth College und die Yale Law School. Die Leitung bei BI übernimmt sie nun in einer herausfordernden Zeit.
Ihr Vorgänger Carlson war 2015 zum Chefredakteur und 2017 zum globalen Chefredakteur aufgestiegen. Noch 2022 hatte die Redaktion unter seiner Leitung erstmals einen Pulitzer-Preis gewonnen: in der Kategorie „Illustrated Reporting“. Doch es kam offenbar zum Zerwürfnis: Im April berichtete Semafour, dass Springer-Chef Mathias Döpfner schon vor Monaten Carlsons Rauswurf erwogen haben soll.
Der Hintergrund: Im Januar waren Carlson und die Springer-Führung demnach aneinander geraten. Damals war Business Insider nach einer kritischen Recherche über die jüdische Designerin und damalige MIT-Professorin Neri Oxman mit Antisemitismusvorwürfen konfrontiert worden. Axel Springer hatte eine Prüfung des Falls angekündigt, Carlson hatte sich hinter seine Redaktion gestellt. Der Vorgang löste in den USA viel Kritik aus.
LinkedIn zufolge ist Carlson derzeit weiterhin bei Axel Springer angestellt: Auf seinem Profil gibt er an, dass er seit August als „Editor-at-Large“ für Business Insider tätig sei, sowie – ebenfalls seit August – als „AI Consultant“ für Axel Springer.
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