Deshalb kämpfen Publisher mit der Digitalabo-Flaute

Leser wollen weniger für News zahlen, doch Sonderangebote bringen keinen langfristigen Erfolg

Krisenzeiten sind für Medien Wachstumsphasen. Besonders in der Corona-Pandemie wähnten sich Publisher gestärkt, der Paid-Content-Markt boomte. Doch das ist seit einigen Monaten vorbei. Die Wachstumsraten sind rückläufig, manche Publisher kämpfen sogar gegen Verluste an. Welche Gründe die Branche und Experten sehen – und welche Mittel es gibt, den Trend wieder umzudrehen. 

Publisher haben sich viele Jahre schwer getan, tragfähige digitale Geschäftsmodelle zu finden. Durch die Gratismentalität im Netz wurde erschwert, was vorher selbstverständlich war: für Journalismus Geld zu bezahlen. Steigende Online-Reichweiten führten zwar zu Werbeeinnahmen, diese allein reichten aber nicht aus. Dass Menschen tatsächlich für journalistische Online-Inhalte zahlen, daran glaubte lange kaum jemand. Dann kam das Virus. Pandemie und Lockdown steigerten das Informationsbedürfnis und öffneten den Geldbeutel. Nicht nur Streamingservices waren gefragt, sondern auch der Journalismus. Am deutlichsten wurde das bei der New York Times.

Im ersten Corona-Jahr gewann die Pionierin rund zwei Millionen neue Abos, wuchs damit auf sechs Millionen und verdiente Ende 2020 digital sogar erstmals mehr als mit der gedruckten Zeitung. Der „Corona-Boom“ erreichte auch Deutschland und hielt an – bislang: Wie Medieninsider seit Monaten anhand der Paid-Content-IVW dokumentiert, lässt das Wachstum vieler Publisher nach. Zuletzt standen die Zeichen bei einigen sogar auf Stagnation:

  • du sparst zwei Monatsbeiträge
  • sofortiger Zugriff auf alle unsere exklusiven Artikel und den wöchentlichen Lese-Letter
  • Teilnahme an allen digitalen Veranstaltungen sowie Zugriff auf Tickets für Vor-Ort-Netzwerk-Events
  • Rabatt auf weitere Medieninsider-Produkte
  • verlängert sich automatisch, monatlich kündbar
  • sofortiger Zugriff auf alle unsere exklusiven Artikel und den wöchentlichen Lese-Letter
  • Teilnahme an allen digitalen Veranstaltungen sowie Zugriff auf Tickets für Vor-Ort-Netzwerk-Events
  • Rabatt auf weitere Medieninsider-Produkte
  • Lade dein Konto mit 2 Credits zu 19 € auf, mit denen du neben diesem noch
    einen weiteren Artikel lesen kannst
  • keine automatische Verlängerung, keine Mitgliedschaft, keine Teilnahme an Medieninsider-Events
  • Erwirb für Mitarbeiter deines Unternehmens Lizenzen für eine rechtssichere Nutzung
  • Zentrale Verwaltung der Nutzer durch einen Admin
  • Eine Rechnung pro Jahr für alle Lizenzen zusammen

Diese Angebote berechtigen nicht zur Nutzung der Artikel in Pressespiegeln (o. Ä.).
Klicke hier zum Erwerb von passenden Nutzungslizenzen.

Wenn dir der Artikel gefällt, dann teile ihn in sozialen Netzwerken, aber nicht als PDF innerhalb deiner Organisation. Dafür ist eine Lizenz notwendig.

Mehr zum Thema

Weidel vs. Wagenknecht: So viele Abos hat Welt mit dem TV-Duell gedreht 

0
Für ein Wachstum im Bestand sorgte das umstrittene Experiment mit den Spitzenpolitikerinnen von AfD und BSW trotzdem nicht. Was die Paid-Content-IVW für Oktober ebenfalls zeigt: Mit dem Handelsblatt und der Stuttgarter Zeitung kämpfen derzeit ausgerechnet die Publisher, die aufs Jahr gerechnet am stärksten gewachsen sind. Ein weiterer Titel zieht sich zurück.
IVW

In dieser Preisklasse hat die SZ ihre Abos verzehnfacht

0
Das Geschäft mit den digitalen Abos blieb auch im September beschwerlich. Dafür war innerhalb der Bestände viel Bewegung. Auch auffällig: das Handelsblatt. 
IVW

Paid-Content-IVW im August: Bild knackt die Marke von 750.000 Abos

0
Im August erreicht Bild 750.000 Paid-Content-Abos, die FAZ und das Handelsblatt wachsen am stärksten.
Kevin Dusch
Kevin Dusch
Kevin Dusch ist seit 2021 freier Redakteur bei Medieninsider. Journalistisch ausgebildet wurde er an der Axel Springer Akademie. Davor standen Stationen bei lokalen Medien seiner Heimat Rostock wie das Rostocker Journal, die Norddeutschen Neuesten Nachrichten und Radio LOHRO. Zwischenzeitlich verantwortete er in der Corporate Publishing-Tochter von Axel Springer verschiedene Text- und Filmproduktionen. Neben Medienthemen interessiert er sich vor allem für Geschichte und Politik.

1 ERGÄNZUNG

  1. Der Beitrag von Herrn Kevin Dusch beleuchtet alle Facetten, die eine Auflagenentwicklung maßgeblich beeinflussen. Merci vielmals dafür. Und: Schön dass auch der konstruktive Journalismus erwähnt wird. Aber für jenen benötigt man viel Hintergrundwissen, damit viel Recherchezeit und letztlich Expertenmeinungen, falls man das Thema „nicht studiert“ hat. Ich vermisse seit Jahren diese Art des „Qualitätsjournalismus“. Aber er ist der einzige Grund, warum ich heute noch bestimmte Titel/Online-Angebote abonniere. Dass in der heutigen Teuerungsrate, sprich Inflation, weitere Überlegungen hinsichtlich einer notwendigen Fokussierung auf weniger Abos nötig werden ist leider tatsächlich so.
    Aber natürlich freut es mich, wenn die Verlagsbranche weiterhin optimistisch in die Zukunft blickt.

DEINE MEINUNG IST GEFRAGT

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Hier Namen eintragen

WERBUNG

Wie Tidely Medienunternehmen hilft, die Finanzen im Überblick zu behalten

0
Tidely hilft kleinen und mittelgroßen Firmen dabei, einen Überblick über die Finanzdaten zu halten – und Pläne ständig anzupassen. Denn eine Liquiditätsplanung ist essentiell für jedes Unternehmen.