Wie findet man eigentlich nach knapp 30 Jahren eine mutmaßliche Terroristin? Diese Frage stellten sich viele Menschen, nachdem Daniela Klette Anfang des Jahres in Berlin gefasst wurde.
Die Antwort darauf ist erstaunlich einfach: Es braucht keine Geheimdienst-Fähigkeiten, keine extrem teuren Spezialanwendungen oder komplizierte Recherchen. Im Falle von Daniela Klette reichte den Journalisten des Podcasts Legion ein öffentlich zugängliches Tool, um den Aufenthaltsort der mutmaßlichen Terroristin zu entdecken. Gerade einmal 30 Minuten brauchten die Macher dafür und waren Wochen früher am Ort als die Ermittler.
Mit wenigen Klicks schneller als die Polizei ermitteln – das klingt für viele Journalisten verführerisch. Tatsächlich verbergen sich dahinter aber auch neue Gefahren für Menschen, die den Schutz verdienen: Informanten und Opfer. Die Gefahr steigt, dass Redaktionen ihre Quellen und Opfer unfreiwillig enttarnen. Und Forscher versprechen noch mehr: Selbst Gesichter auf verpixelten oder weichgezeichneten Bildern lassen sich in Studien wiederherstellen.
In dieser Kolumne geht es darum, die verwendeten Tools zu zeigen und zu erklären, wie man Quellen, Informanten und Opfer weiterhin wirksam schützen kann.
PimEyes: Bilder-Rückwärtssuche auf Steroiden
Bilder-Rückwärtssuchen gehören inzwischen fest zum Repertoire von Redakteuren. Wer auf der Suche nach dem Original-Upload eines Fotos ist, findet bei Google, Bing oder der russischen Suchmaschine Yandex passende Tools.
Die Grenzen sind aber schnell erreicht: Wer nicht das Pixel für Pixel exakt übereinstimmende Bild wiederfinden möchte, sondern sich für den eigentlichen Bildinhalt auf einer beliebigen Aufnahme interessiert, der kommt mit der Bilder-Rückwärtssuche nicht mehr weiter.
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