Interne Umfragen sind mittlerweile auch in der Medienbranche ein gängiges Mittel, um vor allem kulturellen Fortschritt zu überprüfen – nur werden sie nicht immer angemessen eingesetzt. Wann und wie die Seismografen funktionieren.
„Die Stimmung hier ist total mies, aber das traut sich keiner so richtig zu sagen – und die Chefs da oben wollen das sowieso nicht hören!“
So oder so ähnlich wird in vielen Medienhäusern gedacht und geredet, das erleben wir in der Beratung sehr häufig. Und Sätze wie diese fallen nicht nur in Häusern, in denen wirklich niemand zuhört – sondern auch, wenn Stimmungsbilder tatsächlich erhoben werden. Und das liegt auch daran, wie sie erhoben werden.
Mitarbeiterbefragungen sind mittlerweile auch in Medienhäusern ein gängiges Mittel. Beliebt sind sie auch, weil Kommunikationsunternehmen gelernt haben, dass gerade ihr Hauptgeschäft selten auch nach innen ihre Stärke ist. Gesprochen wird viel, gesagt wird wenig. Probleme werden höchstens schöngeredet. Eine großflächig angelegte und hierarchieübergreifende Befragung ist ein gutes Mittel für ein ungeschöntes Stimmungsbild. Wenn man denn weiß, mit dem Handwerk umzugehen. Denn auch in Verlagen wird nicht selten eine Umfrage um der Umfrage willen gestartet – weil man es eben so macht.
Keine Umfrage ohne ernsthaftes Interesse
Wer eine Umfrage nur deshalb macht, weil sie zum guten Ton gehört oder um das Firmenimage aufzupolieren, wird früher oder später damit scheitern. Mitarbeiter durchschauen Scheinumfragen, was sich nur noch negativer auf die Stimmung auswirkt. Sinkende Teilnahmequoten werden in der Unternehmensführung dann als Zufriedenheit interpretiert – sonst hätte man sich ja beschwert. Was für ein Trugschluss.
Diese Angebote berechtigen nicht zur Nutzung der Artikel in
Pressespiegeln (o. Ä.).
Klicke hier zum Erwerb von passenden Nutzungslizenzen.