Neue alte Verhältnisse bei Hubert Burda Media

Der Abgang von CEO Martin Weiss schafft bei Hubert Burda Media neue alte Verhältnisse. In der neuen Konstellation dürfte vor allem Ex-CEO und Verwaltungsratschef Paul-Bernhard Kallen weiter an Bedeutung gewinnen – wobei den engsten Konzernvertrauten von Verleger Hubert Burda eine gehörige Mitverantwortung an der Misere trifft. Die Probleme sind damit längst nicht beseitigt.

Hubert Burda Media setzte zum Auftakt seines wichtigsten Jahresevents das größte Gesprächs- und Tuschelthema gleich selbst: Pünktlich zum Empfang am Abend vor dem offiziellen Start der DLD-Konferenz verkündete der Konzern die Trennung von CEO Martin Weiss – beziehungsweise dessen „Rauswurf“, wie die zeitgleich mit einem Artikel erschienene Süddeutsche Zeitung festhielt. Er werde gehen, da der „Ausblick auf die Richtung und die Schritte der Weiterentwicklung des Konzerns mit dem des Verwaltungsrates nicht mehr deckungsgleich“ seien, so die Begründung laut Pressemitteilung, die sein Ausscheiden noch auf den laufenden Januar datierte. Umso bemerkenswerter, dass der Geschasste am Folgetag noch zur DLD erschien und sich als Gastgeber ablichten ließ.

„Pioneer“ stand auf dem Teilnehmer-Batch direkt über seinem Namen. Wegbereiter. Das war die Aufgabe, mit der er vor zwei Jahren als CEO eines der größten Medienkonzerne Deutschlands betraut worden war. Doch die Richtung, die der ehemalige Unternehmensberater einschlagen wollte, führt in eine Sackgasse. Zumindest für ihn.

Richtungsstreit: Deshalb muss Weiss gehen

Die Trennung vom Manager, der erst vor zwei Jahren an der Spitze des Konzerns gesetzt worden war, ist der vorläufige Höhepunkt eines seit Monaten anhaltenden internen Richtungsstreits zweier Lager, die um eine wirtschaftlich stabile Zukunft ringen. Die einen sehen sie im radikalen Wandel vom einstigen Verlagshaus hin zu einem Technologie- und E-Commerce-Anbieter, aufgehängt unter einem Family Office der Verlegerfamilie Burda. Die anderen hängen an der Fortführung des Verlagsgeschäfts, das unter größtem Transformationsdruck steht. Der wohl gewünschte Weg ist, beides gleichzeitig zu verwirklichen.

  • du sparst zwei Monatsbeiträge
  • sofortiger Zugriff auf alle unsere exklusiven Artikel und den wöchentlichen Lese-Letter
  • Teilnahme an allen digitalen Veranstaltungen sowie Zugriff auf Tickets für Vor-Ort-Netzwerk-Events
  • Rabatt auf weitere Medieninsider-Produkte
  • verlängert sich automatisch, monatlich kündbar
  • sofortiger Zugriff auf alle unsere exklusiven Artikel und den wöchentlichen Lese-Letter
  • Teilnahme an allen digitalen Veranstaltungen sowie Zugriff auf Tickets für Vor-Ort-Netzwerk-Events
  • Rabatt auf weitere Medieninsider-Produkte
  • Lade dein Konto mit 2 Credits zu 19 € auf, mit denen du neben diesem noch
    einen weiteren Artikel lesen kannst
  • keine automatische Verlängerung, keine Mitgliedschaft, keine Teilnahme an Medieninsider-Events
  • Erwirb für Mitarbeiter deines Unternehmens Lizenzen für eine rechtssichere Nutzung
  • Zentrale Verwaltung der Nutzer durch einen Admin
  • Eine Rechnung pro Jahr für alle Lizenzen zusammen

Diese Angebote berechtigen nicht zur Nutzung der Artikel in Pressespiegeln (o. Ä.).
Klicke hier zum Erwerb von passenden Nutzungslizenzen.

Wenn dir der Artikel gefällt, dann teile ihn in sozialen Netzwerken, aber nicht als PDF innerhalb deiner Organisation. Dafür ist eine Lizenz notwendig.

Mehr zum Thema

Rauswurf unter Freunden

0
Der MVFP entlässt seinen Bundesgeschäftsführer, „freundschaftlich und im besten gegenseitigen Einvernehmen“. Einen Nachfolger gibt es noch nicht. Die Chance für eine Fusion mit dem BDZV?
Lese-Letter Marvin Schade

Was ist überhaupt ein „Verlagsangebot“?

0
Im Lese-Letter diese Woche geht es um die verwirrende Kennzeichnung von „Verlagsangeboten“, Kritik am SZ Institut, die neuen Zahlen aus der Paid-Content-IVW und die Zerlegung von Burda Forward.

Wie Burda das Lebenswerk von Oliver Eckert einreißt 

0
Im Herbst 2023 verließ Eckert den Konzern nach Zwist. Seitdem wird eingerissen, was der intern umstrittene Manager bei Burda Forward erschaffen hatte. Recherchen von Medieninsider zeigen: Der Abbau ist weitreichender als gedacht. Ein Drittel der ursprünglichen Stellen ist betroffen.
Marvin Schade
Marvin Schadehttps://medieninsider.com
Marvin ist Co-Gründer und Founding Editor von Medieninsider und hat sich damit einen kleinen Traum erfüllt. Vor der Gründung war er mehrere Jahre für den Branchendienst Meedia in Hamburg und Berlin tätig, arbeitete kurz beim Focus Magazin und zuletzt für Gabor Steingarts Morning Briefing.

DEINE MEINUNG IST GEFRAGT

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Hier Namen eintragen

WERBUNG

Wie Tidely Medienunternehmen hilft, die Finanzen im Überblick zu behalten

0
Tidely hilft kleinen und mittelgroßen Firmen dabei, einen Überblick über die Finanzdaten zu halten – und Pläne ständig anzupassen. Denn eine Liquiditätsplanung ist essentiell für jedes Unternehmen.