Mathias Müller von Blumencron wird den Tagesspiegel zum dritten Quartal verlassen. Das gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt, Horizont erfuhr von der Personalie vorab.
Der 60-Jährige kam 2018 zur Hauptstadtzeitung, wurde Co-Chefredakteur neben Lorenz Maroldt. Von Blumencron war damit der digitale Kopf an der Spitze des Tagesspiegel. Zuvor war er Chefredakteur von Faz.net sowie des Spiegel und Spiegel Online. Laut Pressemitteilung verlasse von Blumencron die Tageszeitung auf eigenen Wunsch.
Über eine baldige Veränderung in der Führungsriege wurde in Branchenkreisen in den vergangenen Monaten immer mal wieder spekuliert. Grund dafür war eine ungewöhnliche Konstellation: Mit Christian Tretbar gab es 2018 bereits einen Online-Chefredakteur. Der 42-Jährige war in den vergangenen Jahren innerhalb des Tagesspiegel immer weiter aufgestiegen, befand sich damit in Stellung für höhere Aufgaben.
Mit der Berufung Blumencrons wurde Tretbar dann zum Mitglied der Chefredaktion berufen. Im Juli vergangenen Jahres zog Tretbar zusätzlich in die Geschäftsleitung des Verlags ein. Ein von außen kompliziert wirkendes Konstrukt war perfekt.
Mit dem Ausscheiden Blumencrons wird es nun aufgelöst. Tretbar wird seine Aufgaben übernehmen, schon ab dem 1. März firmiert er ebenfalls als Co-Chefredakteur des Tagesspiegel. Unter seiner Führung soll besonders das erst im vergangenen Jahr gelaunchte digitale Abo-Modell der Tageszeitung vorangetrieben werden. Tretbar war an dessen Entwicklung maßgeblich beteiligt.
Einblicke ihr Paid-Content-Modell Tagesspiegel Plus geben Christian Tretbar und Mathias Müller von Blumencron auch im Medieninsider INSIGHT über Paid Content- und Subscription-Modelle. In unserem Report erfährst du auch mehr über die Strategien des Spiegel, Handelsblatt oder internationalen Medien wie denen des Schibsted-Konzerns in Skandinavien. Unseren INSIGHT findest du hier.
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