Medieninformation: Süddeutsche Zeitung durchleuchtet Kommunikation ihrer Redaktion

Die Süddeutsche Zeitung hat nach Recherchen von Medieninsider die Kommunikation ihrer redaktionellen Mitarbeiter durchleuchtet. Das bestätigte der Betriebsrat in einer internen Versammlung am vergangenen Dienstag, nachdem sich Chefredakteur Wolfgang Krach auf Nachfrage von Mitarbeitern nur vage dazu geäußert hatte. Das Vorgehen sei mit den Arbeitnehmervertretern abgesprochen gewesen und habe die Kommunikation über Arbeitsgeräte betroffen. Gesucht wurde unter anderem nach E-Mail-Verläufen und Telefonkontakten mit Journalisten des Branchenmagazins Medieninsider.

Anlass der Aktion waren Recherchen, die Medieninsider im Dezember vergangenen Jahres veröffentlicht hatte. Dabei ging es zunächst um Auffälligkeiten in Artikeln der stellvertretenden Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid. Anschließend berichtete das Branchenmagazin über die internen Reaktionen, die einen fragwürdigen Umgang mit den Ergebnissen der Recherchen offenbarten. In einer Redaktionskonferenz unmittelbar nach Veröffentlichung der Recherchen zu Föderl-Schmid wüteten führende Redakteure über die Berichterstattung, verurteilten sie als „Kampagne“ gegen die Süddeutsche Zeitung, unter anderem Chefredakteur Wolfgang Krach sprach zudem von einer „Verleumdung“. 

Die interne Suchaktion zielte darauf ab, Quellen von Medieninsider aufzuspüren. Der Betriebsrat begründete das Vorgehen damit, dass das Unternehmen bei Firmengeräten ein gewisses Recht auf Einsicht habe. Damit wurde auch der Kritik einiger Mitglieder der SZ-Redaktion entgegnet. Die Durchleuchtung der SZ-Redaktion sei ohne Ergebnis verlaufen.  

In einem gemeinsamen Statement bestätigen Chefredaktion, Betriebsrat und der von den Mitarbeitern gewählte Redaktionsausschuss, der die Interessen der Journalisten vertritt, Maßnahmen zur Suche nach Quellen. Darin heißt es:

„Redaktionsausschuss, Betriebsrat und Chefredaktion sind sich einig darin, dass der Schutz des Redaktionsgeheimnisses für unsere Arbeit unabdingbar ist. Deshalb steht es für uns außer Frage, dass wir Kolleginnen und Kollegen, die das Redaktionsgeheimnis verletzen, versuchen ausfindig zu machen.“

Ein einem weiteren gesonderten Statement sprechen die Chefredakteure Wolfgang Krach und Judith Witter zudem von einem „Angriff auf die Pressefreiheit.“

Diese Medieninformation ist unter Angabe und Verlinkung der Quelle frei zur redaktionellen Nutzung. Weitere Informationen erhalten Mitglieder von Medieninsider hier: Auf der Suche nach dem „Maulwurf“: Süddeutsche durchleuchtet die eigenen Mitarbeiter 

Für Rückfragen oder O-Töne erreichst du Chefredakteur Marvin Schade unter: 

E-Mail: marvin [at] medieninsider.com
Telefon: +49 30 5858454-71

Wenn dir der Artikel gefällt, dann teile ihn in sozialen Netzwerken, aber nicht als PDF innerhalb deiner Organisation. Dafür ist eine Lizenz notwendig.

DEINE MEINUNG IST GEFRAGT

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Hier Namen eintragen

WERBUNG

Wie Tidely Medienunternehmen hilft, die Finanzen im Überblick zu behalten

0
Tidely hilft kleinen und mittelgroßen Firmen dabei, einen Überblick über die Finanzdaten zu halten – und Pläne ständig anzupassen. Denn eine Liquiditätsplanung ist essentiell für jedes Unternehmen.