Wohngemeinschaft statt Liebesheirat: So gehen BDZV und BVDA zusammen

Die Tageszeitungsverleger streben eine engere Zusammenarbeit mit dem Verband der Anzeigenblätter an. Die Kooperation greift für einen der Partner tiefer als gedacht. Eine interne E-Mail gibt Aufschluss.

Von Anna Ernst und Marvin Schade

Nach zweieinhalb Jahren als Hauptgeschäftsführerin wird Sigrun Albert den Bundesverband der Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) in den kommenden Wochen verlassen. 

Beim Kongress des Verlegerverbands am Donnerstag in Berlin zog sie nun ein deutliches Fazit: „Ich hatte damals als Schwimmerin gedacht: Das ist eine Anstrengung wie ein 24-Stunden-Schwimmen im Hallenbad. Aber inzwischen würde ich sagen: Das ist wie einmal durch den Ärmelkanal und wieder zurück.“

Ihr Fazit ist Ausdruck der kräftigen Unterwasserströmungen, gegen die die Managerin in ihrer zweieinhalbjährigen Amtszeit immer wieder anschwimmen musste. Die internen Probleme des BDZV – darunter die Austrittserklärungen von Funke, NOZ, Springers Bild und SV Gruppe – hätten manche Verleger ihr persönlich angelastet, hieß es aus Mitgliederkreisen. Alberts Abschied, von Moderator Benjamin Piel gleich zu Beginn des Kongresses auf großer Bühne angesprochen, war einer ohne Blumen und ohne besondere Danksagung. Ein letztes Mal von Calais nach Dover, mit mächtigem Wellengang.

Auch auf der Delegiertenversammlung am Vortag soll sich der geschäftsführende Vorstand mit Höflichkeiten offenbar zurückgehalten haben, wie Medieninsider erfuhr. Stattdessen ging man schnell zur Tagesordnung über. Ein wichtiger Punkt auf der Agenda: Der finanziell und personell geschwächte Verband plant einen Schulterschluss mit einer weiteren Lobbyorganisation: dem Bundesverband kostenloser Wochenzeitungen (BVDA). Seit Monaten wurde im Hintergrund daran gearbeitet. Nun haben die Delegierten zugestimmt. Medieninsider liegen die Pläne vor, die der BDZV am Donnerstag in einem internen Schreiben an seine Mitglieder festhielt.

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