Kinga Rustler, erst 2023 als stellvertretende Chefredakteurin angetreten, verlässt das Münchner Boulevardblatt nach Informationen von Medieninsider schon wieder. Zu den Gründen will sich niemand der Beteiligten äußern. Im Hintergrund soll es ordentlich rumort haben.
Obwohl Medienunternehmen vom Informationsfluss leben, sprechen sie nicht gerne über sich – zumindest, wenn es um Unangenehmes geht. Dass sie so weit gehen, ihre Mitarbeiter bei offensichtlichen Entwicklungen sogar aktiv zum Schweigen anzuhalten, ist aber eine Seltenheit. So geschehen bei der Abendzeitung in München. Über ein Kapitel will man auf keinen Fall sprechen: Kinga Rustler, seit vergangenem Jahr stellvertretende Chefredakteurin, und der Münchner Boulevardtitel gehen wieder getrennte Wege. Eine offizielle Erklärung blieb bislang aus.
Dem Vernehmen nach wurde Kinga Rustler schon während eines Townhall-Meetings vor Ostern von der Chefredaktion zunächst in eine Auszeit verabschiedet. Im Juni verschickte die Geschäftsführung eine interne E-Mail an die in München Beschäftigten. Darin gab das Management bekannt: „Frau Rustler verlässt uns im besten gegenseitigen Einvernehmen, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. Wir sind für das Geleistete sehr dankbar und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute.“ Und dann folgte der knappen Information noch eine Anweisung:
Zu Personalveränderungen wolle man „auch in diesem Fall nicht extern Stellung beziehen“, schrieb Geschäftsführerin Sandra Saller. „Wir bitten euch, mögliche Medienanfragen ebenfalls unbeantwortet zu lassen.“ Eine Art Maulkorb für die Mitarbeiter? Die Geschäftsführung schweigt dazu. Die Chefredaktion schreibt auf Anfrage, sie wolle „keine Interna und/oder Personalien öffentlich kommentieren“.
Kinga Rustler selbst sagt: „Aufgrund vertraglicher Verpflichtungen kann ich mich weder zu internen Angelegenheiten noch zum aktuellen Status meiner Zusammenarbeit mit der Abendzeitung äußern.“
Was also war da los in München, worüber beide Seiten schweigen? Recherchen von Medieninsider zeichnen ein Bild interner Konflikte nach.
Rustler kam, als die Transformation anstand
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