CEO Christoph Bauer schießt gegen Betriebsrat, Politik und dem WDR

Die sofortige Schließung der DuMont-Druckerei in Köln mit ihren 200 Arbeitsplätzen hat heftige Reaktionen ausgelöst. Jetzt, zwei Monate später, äußert sich CEO Christoph Bauer erstmals zu dem Vorgehen des Unternehmens. Dabei übt er nicht nur heftige Kritik am wehrhaften Betriebsrat, sondern auch an der Politik und dem Westdeutschen Rundfunk (WDR). Damit ist der Kampf um die Deutungshoheit noch nicht vorbei.

Die DuMont Mediengruppe hat einige heikle Wochen hinter sich. Die Nachricht, dass der Verlag von Kölner Express und Stadt-Anzeiger im Oktober seiner eigenen, traditionsreichen Druckerei die Aufträge entzogen und die Mitarbeiter sofort freigestellt hat, löste viele Reaktionen aus. Nicht nur die eigene Belegschaft, auch die Gesellschaft, Prominente und die Politik meldeten sich zu Wort. Nur einer der Beteiligten schwieg: der DuMont-Konzern. Bis auf eine Pressemitteilung lehnte er jeden weiteren Kommentar ab. Auch die Verleger Christian DuMont Schütte und Isabella Neven DuMont äußerten sich genauso wenig wie derjenige, der die Entscheidungen getroffen und umgesetzt hat: CEO Christoph Bauer. Bis jetzt.

In dieser Woche äußerte sich Bauer nicht nur erstmals seit der Entscheidung vom 4. Oktober, sondern auch in aller Ausführlichkeit. Er wolle nicht nur über die Einigung auf einen Sozialplan informieren, sondern „persönlich die Hintergründe dieser Entscheidung“ erläutern und „die Maßnahme aus Unternehmenssicht einordnen“. Medieninsider liegt das interne Schreiben des CEOs vor, kennt darüber hinaus aktuelle Kennzahlen der Kölner Stadt-Anzeiger Medien, in denen das verbliebene Mediengeschäft gebündelt wurde.

Bauer erhebt Vorwürfe gegen Arbeitnehmervertreter, die Politik und den WDR

Bauer beginnt sein Schreiben damit, dass die Verschwiegenheit des Unternehmens eine im Vorfeld bewusst getroffene Entscheidung gewesen sei. Man habe mit einer emotionalen Debatte gerechnet, an der man sich nicht habe beteiligen wollen. „Niemand kann davon ausgehen, für diese unternehmerische Entscheidung von öffentlicher Kritik verschont zu bleiben. Dafür haben wir Verständnis.“ Direkt im Anschluss hält sich Bauer mit Kritik aber nicht zurück. Weiter schreibt er:

„Allerdings ist uns das Schweigen in Anbetracht der in der Sache oft schlicht falschen Behauptungen der Arbeitnehmervertretungen insbesondere über Facebook sowie einer fehlerhaften, tendenziösen Berichterstattung der WDR Lokalzeit Köln und in WDR 5 zugegebenermaßen nicht zu jedem Zeitpunkt leichtgefallen.“

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Marvin Schade
Marvin Schadehttps://medieninsider.com
Marvin ist Co-Gründer und Founding Editor von Medieninsider und hat sich damit einen kleinen Traum erfüllt. Vor der Gründung war er mehrere Jahre für den Branchendienst Meedia in Hamburg und Berlin tätig, arbeitete kurz beim Focus Magazin und zuletzt für Gabor Steingarts Morning Briefing.

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