Mehrere Verlage versuchen mittlerweile, sich das Feld der so genannten Entscheider-Medien zu erschließen. Auch das von Ex-Tagesspiegel-Herausgeber gegründete Start-up Table Briefings, das dem gerade entstehenden Markt nicht nur angehören, sondern ihn gestalten gestalten will.
Auch deshalb setzt das Unternehmen auf einen selbstbewussten Expansionskurs, wie Geschäftsführer Simon Kretschmer und Chefredakteur Michael Bröcker im großen Strategie-Interview erklären. Darin sprechen sie auch über Zahlen aus ihrem Lizenzgeschäft.
Anmerkung der Redaktion: Michael Bröcker und Marvin Schade kennen sich aus gemeinsamer Vergangenheit bei Media Pioneer und sprechen sich daher auch in diesem Interview mit „Du“ an. Der Einfachheit halber haben sich auch der Autor und Simon Kretschmer darauf verständigt.
Medieninsider: Michael, du bist Gesellschafter bei Media Pioneer und warst Gründungschefredakteur von The Pioneer, das sich bereits zum Ziel genommen hatte, Journalismus für Executives zu machen. Warum der Wechsel zum neuen Konkurrenten von Table Briefings?
Michael Bröcker: Wir haben bei The Pioneer vieles richtig gemacht, das Konzept der Briefing-Company aber nicht zu Ende gebracht. Neben dem überaus erfolgreichen Pioneer Briefing von Gabor Steingart haben wir ein starkes Hauptstadt- und ein Tech-Briefing entwickelt und ich konnte mithelfen, The Pioneer zu einem spannenden und erfolgreichen Journalismus-Start-up weiterzuentwickeln. Die nachhaltige Mission einer Briefing-Company für die relevanten Zukunftsthemen dieses Landes haben aber die Kolleginnen und Kollegen bei Table Briefings mit neun Briefings weiterentwickelt. Deshalb ist der Wechsel für mich logisch.
„Man kann aber nicht alles für alle sein.“
Michael Bröcker, Chefredakteur bei Table Briefings
Als Chefredakteur warst du für die Strategie mitverantwortlich. Weshalb ist das nicht gelungen?
Michael Bröcker: Pioneer hat einen Weg gefunden, Themen mit Events zu verbinden. Das ist eine strategische Alleinstellung und eine journalistische und kreative Leistung, die wirtschaftliches Potential hat und breit anerkannt wird, übrigens besonders von Sebastian Turner. Man kann aber nicht alles für alle sein. Wer breit unterhalten will, kann nicht Deep Journalism für Entscheider in den Mittelpunkt stellen. Darauf setzt Table Briefings und ich möchte da mit einem sehr großen Redaktionsteam etwas bewegen.
Ist Table Briefings also das bessere The Pioneer?
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