Der politische Journalismus in Deutschland hat seine Sache im Bundestagswahlkampf gut gemacht. Das heißt auch: Er hätte einiges noch besser machen können. Alexandra Borchardt fordert, rhetorisch ab- und inhaltlich umzurüsten. Denn es geht auch konstruktiv.
Kolumnen mit einem Lob anfangen, das könnte als Rausschmeißer wirken. Hier kommt trotzdem eines: Der politische Journalismus in Deutschland hat seine Sache im Bundestagswahlkampf gut gemacht. Nein, die Details sollen hier nicht erörtert werden. Ob die Moderatoren der Privaten besser waren als die der Öffentlich-Rechtlichen, oder Annalena Baerbock zu Unrecht mehr Sendezeit als Christian Lindner bekommen hat: über all dieses und noch viel mehr lässt sich streiten. Aber offensichtlich hat der Journalismus insgesamt gut funktioniert. Denn trotz einer nach allgemeinem Bekunden wenig überzeugenden Auswahl an Kanzlerkandidaten stieg die Wahlbeteiligung leicht auf knapp 77 Prozent. Man darf vermuten, dass dies ohne eine vielfältige und umfangreiche Medienberichterstattung nicht geschehen wäre.
Wettkampf ist das Salz des politischen Journalismus
Eine Kolumne wäre aber keine Kolumne, wenn nicht doch einige „Abers“ folgen würden. Denn natürlich kann sich auch der politische Journalismus weiterentwickeln, selbst wenn man dies manchmal kaum glauben mag. Denn wieder und wieder werden die alten Rezepte aus dem journalistischen Standard-Kochbuch nachgekocht. Dessen populärstes besagt: Wettkampf ist das Salz des politischen Journalismus.
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