Hallo Medieninsider!
Schön, dass du dabei bist! Was dich in dieser Woche unter anderem im Lese-Letter erwartet:
► Editorial: Mathias Döpfner ruft die „Office First“-Strategie aus und verschärft damit die Frage: Will man bei Axel Springer arbeiten?
► Bericht: Bei den Mitarbeitern regt sich Widerstand gegen Döpfners Office-Verordnung – Szenen aus dem internationalen All-hands-Meeting (direkt zum Artikel)
► Scoop: Der Umzug von Auto Bild und Computer Bild ist jetzt offiziell – Marvin Schade kennt Details, die nicht in der Pressemitteilung stehen (direkt zum Artikel)
► Hintergrund: Der Staat muss der freien Presse helfen – sagt sogar das Bundesverfassungsgericht, erklärt Kolumnist Hermann von Engelbrechten-Ilow (direkt zum Artikel)
► Recherche: Schon wieder ein Interessenkonflikt beim RBB – Volker Nünning weiß, wie Intendantin Ulrike Demmer mit dem Fall umgeht (direkt zum Artikel)
► Q&A: Hat die Redaktion der Zukunft keine Ressorts mehr? Diskutier darüber am 27. Juni mit Swantje Dake, die die Digitalredaktion der Stuttgarter Nachrichten umgebaut hat (direkt zur Anmeldung)
► Stellenanzeigen: Finde deinen neuen Job in unserem Stellenmarkt – der BDZV sucht eine Assistenz, Medien Bayern jemanden als Marketing Manager:in und Steady Unterstützung in Finance und Accounting (zur Jobbörse)
► Streaming-Tipp: Die BBC kürzt ihre Newsnight-Redaktion – zum Glück hat Netflix dem Format ein Vermächtnis gewidmet (am Ende des Newsletters)
Dieser Text ist die Archiv-Fassung des wöchentlichen Lese-Letters. Um zukünftige Ausgaben gratis zu lesen, kannst du ihn per E-Mail abonnieren:
Eine ganze Podcastfolge hat der Journalist jüngst der Frage gewidmet, wie moralisch verwerflich – oder auch nicht? – es denn wohl sein mag, für Axel Springer zu arbeiten. In der Reihe Druckausgleich diskutieren die beiden Hosts Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz über ihre Vorbehalte und Vorurteile wie auch ihr „ambivalentes Verhältnis“ zum Unternehmen. Frei nach dem Motto: „Du stehst am Anfang deiner Karriere und fragst dich, ob du zu Bild/Springer gehen sollst, willst, darfst?“
Durch Philipp Blanke, ehemaliger Springer-Mitarbeiter und heute im Vorstand des Deutschen Journalisten-Verbandes, bietet die Folge für Medienneulinge tatsächlich interessante Einblicke in den Boulevard. Blanke bricht im Interview natürlich eine Lanze für seinen ehemaligen Arbeitgeber, aber er plaudert auch persönlich und kritisch aus dem Nähkästchen. Wäre der Podcast einige Tage später entstanden, hätte man das alles aber abkürzen können. Über anspruchsvolle Fragen der Medienethik, Presseratsrügen, die Causa Reichelt und Unternehmenskultur müssten Jobinteressenten dann gar nicht erst nachdenken. Denn dann hätte es geheißen:
Du stehst am Anfang deiner Karriere und hast gar keine Lust, jeden Tag ins Büro zu müssen, weil dein Arbeitgeber die flexiblen Homeoffice-Angebote abschafft? Dann geh’ nicht zu Axel Springer. Ende der Aufnahme.
Dank Mathias Döpfner fällt die Entscheidung nun womöglich richtig schnell. Der Vorstandsvorsitzende verkündete in der vergangenen Woche bei einem internationalen Meeting, dass die Ära des Remote-Arbeitens jetzt vorbei sei. Döpfner sieht sich als Vorreiter eines Trends hin zu einer generellen Anwesenheitspflicht. Anderslautende Betriebsvereinbarungen will – oder muss – er noch auslaufen lassen. Dann geht es schrittweise auf die Fünftagewoche im Büro zu. Wie genau das erreicht werden kann, sollen die Teamleiter und Chefs von Springers zahlreichen Firmen nun selbst erarbeiten. Döpfner jedenfalls will nicht mehr einsam an der Kaffeemaschine in der Firmenzentrale stehen, wenn er dort kreative Ideen wie diese „Office First“-Strategie entwickelt. Fragt sich nur, wie viele Mitarbeiter den täglichen Weg ins Büro mit ihm beschreiten wollen.
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