Hallo Medieninsider!
Schön, dass du dabei bist! Was dich in dieser Woche im Lese-Letter unter anderem erwartet:
Schön, dass du dabei bist! Was dich in dieser Woche im Lese-Letter unter anderem erwartet:
► Welches soziale Netzwerk das ZDF Sportstudio kurz vor EM-Start nicht mehr bespielt
► Weshalb Menschen Medien meiden
► Wer nächster Gast im Directors‘ Club wird
► Wie Axios sein Geschäft im Lokaljournalismus aufzieht
Abpfiff vor dem EM-Anpfiff:
ZDF Sport macht Schluss mit Facebook
Das ZDF hat in dieser Europameisterschaft bislang keine wirklich rühmliche Figur abgegeben. Am vergangenen Wochenende wurde der Sender scharf kritisiert, weil er nicht rechtzeitig eingriff, als der dänische Nationalspieler Christian Eriksen auf dem Spielfeld reanimiert werden musste. Immerhin: Bei Facebook bediente ZDF Sport, der Kanal des Sportstudio, den Voyeurismus nicht – was aber daran lag, dass das ZDF dort gar kein Informationsbedürfnis mehr bedient.
Zwei Tage vor Anpfiff der Fußball-Europameisterschaft hat ZDF Sport seine Facebook-Aktivitäten eingestellt. „Macht’s gut, Facebook-Community“, schrieb die Redaktion kurz und schmerzlos. ZDF Sport ist bei Facebook kein Spartenkanal: Rund 510.000 Follower bleiben dort zurück.
Die Entscheidung des ZDF, sich von der Plattform zurückzuziehen, löst in Fachkreisen Irritationen aus – auch weil eine wirkliche Erklärung dafür ausgeblieben ist.
Marvin hat sich den Abpfiff vor dem EM-Anpfiff genauer angesehen. Seinen Artikel dazu kannst du als Medieninsider hier lesen.
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WahlSwiper: Das kostenlose interaktive Tool für Newswebsites im Superwahljahr
Das Superwahljahr 2021 mit einer Bundestagswahl und sechs Landtagswahlen stellt viele Redaktionen vor Herausforderungen. Zeit für eine interaktive Innovation! Mit der digitalen Wahlhilfe WahlSwiper bieten Medien ihren Nutzern eine echte Orientierung im Parteiendschungel. Und das Beste: Er kann auf News-Websites kostenlos als Tool eingebaut werden. Im Advertorial erfährst du mehr über die Möglichkeiten mit dem WahlSwiper.
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Fünf Gründe, weshalb Menschen Medien meiden
Geht der Journalismus am Überdruss seines Publikums zugrunde?
Mit dieser Frage befasse ich mich in meiner aktuellen Medieninsider-Kolumne. Chefredakteure und Redaktionsleiter sollte dabei weniger umtreiben, dass sich das Publikum mangels Vertrauen vom Journalismus abwendet. Denn die Coronapandemie hat gezeigt: Es gibt keine Vertrauenskrise der Medien. Wir haben es mit einer Aufmerksamkeitskrise zu tun.
Etwa jeder Dritte ignoriert das Nachrichtengeschehen, bei jungen Leuten in Deutschland ist es fast jeder Zweite.
In meinem Artikel nenne ich fünf Gründe für das Phänomen der News Avoidance. Weshalb Menschen die Medien meiden, kannst du als Medieninsider hier lesen.
Komm zum Directors‘ Club mit Katrin Gottschalk!
Welche Ziele verfolgt die Produktentwicklung und was ist unter der Disziplin im Journalismus überhaupt zu verstehen? Wie entwickelt sich die digitale taz undinwiefern rückt das vor einigen Jahren angekündigte Szenario 2022, eine Zukunft ohne gedruckte Zeitung, in greifbare Nähe?
Fragen wie diese wird Marvin am Dienstag, 22. Juni 2021 um 17.00 Uhr, Katrin Gottschalk stellen. Sie ist stellvertretende Chefredakteurin der taz, dort zuständig für die digitale Produktentwicklung und wird Gast im zweiten Directors‘ Club von Medieninsider.
Als Director-Mitglied kannst du beim Livestream dabei sein und deine Fragen stellen – gerne auch vorab! Schreib dazu einfach eine Mail an marvin@medieninsider.com. Wenn du möchtest, kannst du Marvin deine Frage gerne auch als kurzes Video senden!
Mehr News & Entdeckungen aus der Woche
zusammengetragen von Florian Boldt
Grotkamp-Erben um Julia Becker wollen Funke-Mediengruppe offenbar komplett übernehmen
Funke-Verlegerin Julia Becker will laut Welt und Manager Magazin gemeinsam mit den Geschwistern Nora Marx und Niklas Wilke die kompletten Anteile an der Mediengruppe übernehmen. Laut Welt sollen die weiteren Anteilseigner Renate Schubries und Stephan Holthoff-Pförtner für ihre jeweils 16,67 Prozent zusammen 280 Millionen Euro erhalten. Nach der Übernahme steht Funke offenbar eine Umstrukturierung bevor. Andreas Schoo und Michael Wüller sollen die Geschäftsführung offenbar verlassen, der im Herbst 2020 angetretene Christoph Rüth hingegen bleiben. Weitere Hintergründe findest du in der Welt oder beim Manager Magazin.
Spiegel startet Bezahl-Abo für Audio-Inhalte
Der Spiegel erweitert sein Audioangebot um ein eigenes Abonnement. Audio+ beinhaltet den Podcast Spiegel Daily, die Neustarts Spiegel Geschichte und Spiegel Coaching sowie vertonte Versionen von Spiegel-Texten. Künftig ist geplant, auch alle Online-Artikel durch eine „optimierte KI-Stimme“ vorlesen zu lassen. Für Spiegel+-Abonnenten ist Audio+ bis zum Juli 2022 kostenfrei und kostet danach zusätzlich 2,99 Euro monatlich. Ohne Spiegel+-Abo kostet das neue Angebot 14,99 Euro. Weitere Hintergründe liest du hier in einem Werkstattbericht des Spiegel.
Stern stellt sich neu auf
Der Stern verpasst seiner Redaktion eine neue Struktur und trennt die Kompetenzen für Inhalte und Ausspielwege auf. So soll sich das Inhalteteam um die Themen und Recherchen kümmern, das Team Kanal um den richtigen Distributionsweg. Außerdem schafft der Stern neue Strategie-Teams. Das neue Ressort „Leserinnen und Leser“ tritt in den Kundendialog. Das Projektbüro „Aktionen“ koordiniert gesellschaftliche Aktivitäten des Stern und soll Debatten anstoßen. Weitere Strategie-Teams kümmern sich um die Bereiche „Neugeschäft“, „Exzellenz-Projekte“ und „Allianzen“. Mehr dazu findest du hier bei Horizont.
Rundfunkbeitrag bringt 2020 Einnahmen über 8,1 Mrd. Euro
Die Corona-Pandemie wirkte sich 2020 nicht spürbar auf den Rundfunkbeitrag aus. Die Erträge lagen 2020 bei rund 8,1 Milliarden Euro. Knapp acht Milliarden Euro gingen an ARD, ZDF und das Deutschlandradio, die Landesmedienanstalten erhielten 153 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Einnahmen damit um 0,5 Prozent. Für dieses Jahr erwartet der Beitragsservice wegen der Möglichkeit zur Unternehmensbefreiung als auch wegen steigender Arbeitslosenzahlen eine rückläufige Tendenz. Den Jahresbericht 2020 des Beitragsservices findest du hier
YouTube reduziert Sichtbarkeit von Produkten mit Suchtpotenzial
YouTube spielt Anzeigen für Alkohol, Medikamente, Glücksspiel und politische Inhalte künftig nicht mehr auf seiner prominentesten Werbefläche aus. Seit Montag gelten die Einschränkungen für den sogenannten Masthead, der sich oben rechts auf der Startseite befindet. Mehr dazu liest du bei Axios.
Badische Neueste Nachrichten übernehmen Badisches Tagblatt
Die regionalen Zeitungshäuser Badische Neueste Nachrichten (BNN) und Badisches Tagblatt (BT) machen künftig gemeinsame Sache. Das Bundeskartellamt erteilte der Fusion beider Zeitungen die Zustimmung. Im Mai hatten die BNN bereits 24 Prozent des BT erworben, bis Anfang Juli soll nun die Übernahme der übrigen Geschäftsanteile abgeschlossen werden. Mehr dazu liest du hier.
Aus dem Personalticker:
► Tanit Koch heuert im Wahlkampfteam von Armin Laschet an
► Claus Kleber verlässt das ZDF heute-journal
►Christina Elmer verlässt den Spiegel
► Bettina Billerbeck wechselt von Gruner + Jahr zur Looping Group
► FAS: Maja Brankovic wird Co-Ressortleiterin Wirtschaft
► Handelsblatt: Charlotte Haunhorst wird Digital-Chefin
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Lesetipp
In den USA ist der Lokaljournalismus auf dem Rückzug – und das in einem deutlich größerem Ausmaß als hier in Deutschland. Ein Unternehmen, das darin eine Chance für sich erkennt, ist Axios. In bereits sechs Großstädten hat das Newsletter-Medium Axios Local ausgerollt, acht weitere Standorte sind angekündigt.
Der Mann, der dieses Geschäft verantwortet, ist Ted Williams. Er ist als General Manager zu Axios gekommen, nachdem das Unternehmen seine Zeitung Charlotte Agenda übernommen hat. Williams hatte das Unternehmen zuletzt profitabel gemacht und soll mit seinem Wissen nun expandieren.
Mit dem Nieman Lab spricht Williams über seine neue Tätigkeit und über das, was Axios im Lokalgeschäft vor hat. Das Interview ist der Lesetipp der Woche, nicht weil sich Williams Ansichten und Methoden einfach auf den hiesigen Markt übertragen lassen. Wohl aber, weil sie inspirieren oder zum Nachdenken anregen. Ein paar Auszüge:
Auf die Frage, wie und weshalb Axios Local – anders als das überregionale Original – zusätzlich auf ein freiwilliges Mitgliederprogramm setzen will, sagt er:
„Wir haben gelernt, dass viele Leute sich als Insider fühlen wollen und dass sie, wenn sie an die Mission der Organisation glauben, das Geschehen unterstützen wollen.“
Über den Ressourcen-Einsatz für die neuen Ausgaben sagt Williams:
„Wir stellen nur zwei Journalisten in jeder Stadt ein, um die Dinge in Gang zu bringen. Es ist insgesamt ein sehr schlanker Betrieb und sehr Newsletter-orientiert. Dann zentralisieren oder regionalisieren wir einige Bearbeitungsvorgänge und zentralisieren Grafiken, Illustrationen und alle Arten von Daten und Bildern.“
Die Gründe, weshalb er den Newsletter für das richtige Medium hält, erinnern an Gründe für eine Zeitung:
„Ich denke, die Leute möchten aufwachen und etwas lesen, das endlich ist, das sie auf dem Laufenden hält, was sie wissen müssen, um klügere lokale Entscheidungen zu treffen.“
Darüber, dass auch Axios Local auf Meinungsinhalte verzichten wird, sagt er:
„Facebook füllt diese Lücke, NextDoor füllt diese Lücke, also denke ich, dass der kluge Profi nicht wirklich mit Meinungen aufwachen muss.“
Das komplette Interview mit Ted Williams von Axios Local kannst du hier beim Nieman Lab lesen.
Viele Grüße sendet dir
Alexandra