Reuters-Report: Weshalb Nutzer ihre Abos kündigen und wie Publisher darauf reagieren können

Erst Corona-Boom, dann Inflationsflaute: Das digitale Abo-Geschäft ist ins Stocken geraten und viele Publisher haben noch keinen Umgang damit gefunden. Das haben auch die Beobachter vom Reuters Institute for the Study of Journalism in Oxford erkannt und nachgeforscht. Für ihren Report haben sie Nutzer in den USA, Großbritannien und Deutschland gezielt nach ihrem Zahlungsverhalten gefragt. 

Die Autoren Nic Newman und Dr. Craig T. Robertson haben dabei die Aussichten für Publisher untersucht, in krisengeprägten Zeiten neue Abonnenten zu gewinnen. Welche Ansätze können die momentan zögerlichen Verbraucher davon überzeugen, in Zukunft für Online-Nachrichten zu zahlen und wie kann die Verlagsbranche ihre derzeitigen Strategien für die Bezahlung von Nachrichten anpassen? 

Medieninsider hat den 36-seitigen Report gelesen. Er hält bereit:

► Wie sich die angespannte wirtschaftliche Entwicklung auf die Medienbranche und ihr Abo-Geschäft von Online-Nachrichten auswirkt. 

► Wie es um die Aussichten steht, in der wirtschaftlich angespannten Lage neue Abonnenten zu gewinnen und wie zögernde Verbraucher motiviert werden können.

► Anpassungsmöglichkeiten der Verlagsbranche an die aktuelle Situation.

Zur Methodik: Der Report fokussiert sich tiefergehend auf Erkenntnisse aus den Märkten USA, Großbritannien und Deutschland und setzt sich aus zwei Forschungen zusammen:

► Einerseits griffen die beiden Autoren Nic Newman und Craig T. Robertson auf die Ergebnisse des Reuters Institute Digital News Report 2023 zur Zahlungsbereitschaft von Internetnutzern zurück. Dafür wurden Anfang des Jahres jeweils bis zu 2000 erwachsene Internetnutzer in 20 Ländern befragt. Hier beziehen sie alle Länder ein.

► Ergänzt haben sie diese nun um eine qualitative Forschung, für die die Forscher mit 30 Menschen in Deutschland und jeweils 40 in den USA und Großbritannien gesprochen haben. Zusammengesetzt haben sich die Interview-Gruppen aus Menschen, die seit Kurzem oder seit Längerem ein Abonnement beziehen, es gekündigt oder noch gar keines abgeschlossen haben. 

Die Executive Summary

Bereits die Erhebung zu Beginn des Jahres hat gezeigt: In den meisten der 20 untersuchten Länder stagniert die Zahlungsbereitschaft für Online-Nachrichten. Dabei auffällig:

Im Durchschnitt von 20 Ländern haben weniger als ein Fünftel der Befragten (17%) angegeben, innerhalb eines Jahres für Online-Nachrichten bezahlt zu haben. In den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil derjenigen, die eine einmalige Zahlung oder Spende an ein Nachrichtenmedium geleistet haben, von 10% auf 17% gestiegen. Hier ist allerdings darauf zu verweisen, dass die Angaben nicht ohne Weiteres als repräsentativ zu werten sind.

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Konstantin Wark
Konstantin Wark
Konstantin war im Sommer 2023 bei Medieninsider tätig. Davor diverse Praktika und Stationen bei Joko & Klaas, ProSieben, StoryMachine, Markus Lanz und im Deutschen Bundestag. Studium der Journalistik an der Hochschule Macromedia. Neben seiner Tätigkeit bei Medieninsider berät er den ehemaligen EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz in seiner digitalen Kommunikation.

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