Die Zeitung kassiert eine Rüge des Presserats wegen des Verstoßes gegen das Trennungsverbot von Anzeigen und Redaktion. Die Entscheidung trifft einen Nerv – auch intern. Medieninsider vorliegende E-Mails zeigen, dass die Journalisten den Verlag schon früh gewarnt hatten.
Die Süddeutsche Zeitung will für exzellente Recherchen und vorbildhafte journalistische Standards stehen. Rügen des Deutschen Presserats sind selten – aber treffen die Zeitung und ihr Image besonders empfindlich. Vier Jahre nach der bislang letzten Rüge kommt nun eine neue hinzu. Verschuldet hat sie allerdings nicht die Redaktion, sondern der Verlag. In der vergangenen Woche veröffentlichte der Presserat den Volltext seiner Entscheidung unter dem Aktenzeichen 869/23/3.
Es geht um einen Verstoß gegen Ziffer 7 des Pressekodex, der die Trennung von Werbung und Redaktion regelt. Das Gremium bemängelt die unzureichende Kennzeichnung eines Artikels, der vom so genannten SZ Institut publiziert wurde – einer Tochterfirma des Verlags. Innerhalb der Süddeutschen sorgt der Fall für Unmut und Diskussionen. Interne Dokumente, die Medieninsider vorliegen, zeigen: Seit seiner Gründung 2022 sind das SZ Institut und dessen Ziele in der Redaktion umstritten.
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