Ich las vor einigen Tagen eine neue Studie, die sich mit Fact Checking aus Sicht des Publikums beschäftigt. Sie kam zu einem interessanten Ergebnis: Medienkunden erwarten eine bessere Integration dieser Faktenchecks in das Produkt.
Faktenchecks von Aussagen und Statements
Wir sprechen hier vom sogenannten Post-hoc-Fact-Checking, also nicht von den hausinternen Prozessen (zum Beispiel Quellenprüfung), die ein Artikel gegebenenfalls vor Publikation in einem Qualitätsmedium durchläuft, sondern vom Checken weit im Internet kursierender Meldungen und Statements oder vom Überprüfen der Aussagen von beispielsweise Interviewpartnern.
Alleinstehende Fact-Checking-Angebote sind praktisch, wenn man sich mit Nachrichten oder Social-Media-Posts konfrontiert sieht, die beängstigend sind (zum Beispiel Verschwörungstheorien) oder zu gut wirken, um wahr zu sein. Mein letztes Beispiel war erst vor wenigen Tagen der auf das Jahr 1912 datierte Artikel einer Neuseeländischen Zeitung, die sehr einfach und klar über den Treibhauseffekt schrieb, die Gefahren des Klimawandels also damals schon erkannte und die absehbaren Folgen beschrieb. Wirklich? Ja, wirklich.
Faktenchecks, die keiner kennt, bringen nichts
Also, Fact-Checking-Angebote können nützlich sein. Wenn der Kunde denn überhaupt von diesen Angeboten weiß. Und damit wären wir bei der oben genannten Studie, deren erstes Ergebnis ist, dass mehr als zwei Drittel aller Befragten gar nichts von der Existenz derartiger Angebote wussten.
„Overall, [our study] illustrated that the use of fact-checking among participants was at best minimal and limited to specific moments in time, but not part of their daily routine consumption of news.“
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