Das Generalsekretariat kostet den öffentlich-rechtlichen Senderverbund rund zwei Millionen Euro pro Jahr. Es dient auch zur Lobbyarbeit gegenüber der Politik. Von dort wird die Einrichtung nun in Frage gestellt. Trotzdem soll der hoch dotierte Vertrag von Leiterin Susanne Pfab verlängert werden.
Die ARD-Generalsekretärin soll den Vorsitzenden des Senderverbunds unterstützen. Was in der Satzung der ARD wie eine knappe, aber klare Jobbeschreibung formuliert ist, erweist sich in der Praxis als deutlich schwieriger. Schon allein deshalb, weil der öffentlich-rechtliche Senderverbund mit seinen neun Landesrundfunkanstalten ein hochkomplexes Konstrukt ist. Freilich war genau das der Grund, weshalb sich die Intendanten der ARD 2006 dazu entschieden hatten, eine solche Einheit einzurichten. Das Generalsekretariat sollte den Überblick behalten und eine Konstante bilden neben den alle zwei Jahre wechselnden ARD-Vorsitzenden, die wieder und wieder neue Konzepte einbrachten – was sich bis heute nicht geändert hat. Anders als die Rahmenbedingungen.
Die ARD steht unter Druck wie nie. Die Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag wachsen nicht in dem Maße, wie es die Anstalten gerne hätten. Ob die nächste Beitragsanhebung Anfang 2025 überhaupt kommt – ungewiss. Zu groß ist der Widerstand in der Bevölkerung und damit auch in der Politik. Die Antwort: Sparen, Budgets umverteilen und vor allem: reformieren. Die Diskussion trifft auch das ARD-Generalsekretariat. Doch hier wird im Kleinen deutlich, was der ARD auch im Großen schwerfällt.
Politik stellt die Frage nach der Daseinsberechtigung
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