Wie künstliche Intelligenz die Publishing-Industrie spalten wird

Beim ersten Media Summit von Semafor Mitte April sprach ich mit einem erfahrenen Medienmanager über die Möglichkeiten, die sich durch den drohenden Ansturm von KI-Tools ergeben. Seine Einschätzung: „Man kann sicher sein, dass niemand zwischen dem 40. und 60. Stockwerk es wirklich verstehen wird.“ Gemeint waren damit die Chefs der etablierten Medienhäuser. 

Wie zum Beweis war InterActiveCorp-Chef Barry Diller einer der ersten Redner auf der Veranstaltung, der das Thema KI im Gespräch mit Ben Smith mit dem für ihn typischen Schwung aufgriff. Dillers Botschaft: Es ist an der Zeit, sich gegen die Tech-Crowd zu wehren.


Der Artikel erschien zuerst bei The Rebooting von Brian Morrissey.

Wir übersetzen einmal im Monat einen seiner Texte.


Diller hat einen besonderen Platz in der Medienwelt: Er ist Eigentümer von Dotdash Meredith, das sich hauptsächlich auf Lifestyle-Inhalte spezialisiert hat. Er ist auch mit Sam Altman befreundet, dem Erfinder von OpenAI. Der CEO von Dotdash Meredith, Neil Vogel, hatte schon vor Monaten seine Zweifel an KI als Gamechanger geäußert und geschworen, dass sein Unternehmen „niemals“ KI einsetzen werde, um Inhalte zu produzieren.

Entsprechend hielt sich Diller auch beim Media Summit nicht zurück. Er rekapitulierte, wie Verleger während der Anfänge des Internets den fatalen Fehler begingen, Inhalte kostenlos zu veröffentlichen und ihr Geschäftsmodell auf Werbung aufzubauen. Das habe am Ende sehr gut funktioniert – allerdings vor allem für technische Plattformen, nicht für die Verleger. Dieses Mal, so Dillers Vorschlag, sollten Verleger sich wehren, indem sie verhindern, dass ihre Inhalte für Sprachmodelle verwendet werden, die der Entwicklung suchmaschinenähnlicher Chatbots dienen. Verleger sollten sich laut Diller zusammenzuschließen, um sich zu wehren.

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Brian Morrissey
Brian Morrisseyhttps://therebooting.substack.com/
Brian Morrissey ist Herausgeber von The Rebooting. Der US-Journalist und Medienanalyst befasst sich dort mit dem Wandel der Medienbranche und ihren Geschäftsmodellen. Zuvor war Brian fast zehn Jahre President und Chefredakteur von Digiday.

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