Die Madsack Mediengruppe plant die Zusammenlegung der Belegschaft seiner beiden Titel in Hannover. Bis Mitte 2021 sollen Hannoversche Allgemeine Zeitung und Neue Presse aus einem gemeinsamen Newsroom heraus gesteuert werden, heißt es. Medieninsider nennt die bislang bekannten Details.
Da muss jemand vergessen haben, auf den „Senden“-Button zu drücken: Am Dienstag dieser Woche verkündete die Madsack Mediengruppe einen bemerkenswerten Schritt an ihrem Standort in Hannover. Die Zusammenlegung der beiden Titel Hannoversche Allgemeine Zeitung und Neue Presse – nur bekam es keiner mit.
Der Grund: Die Mediengruppe veröffentlichte auf ihrer Homepage zwar eine Pressemitteilung, verbreitete sie aber nicht. Ein eher ungewöhnlicher Vorgang, wie sich anhand des Twitter-Kanals der Mediengruppe deutlich wird.
In der Mitteilung heißt es:
„Bis Mitte 2021 wollen die Redaktionen der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) und der Neuen Presse (NP) einen neuen gemeinsamen Newsroom zur besseren Steuerung der digitalen Markenprofile aufbauen. Die künftige Einheit wird mit den Experten aus dem Regionalverlag Hannover verstärkt.“
„HAZ und NP bleiben eigenständige Marken mit eigenen Profilen und werden weiterhin ihre gesellschaftlichen Aufgaben in der Region Hannover wahrnehmen. Die Chefredakteure bleiben wie bisher allein verantwortlich für die journalistischen Inhalte ihrer Titel.“
Wie weitreichend die Folgen der Zusammenlegung von HAZ und Neuer Presse sind, darüber ließ der Verlag die Mitarbeiter auch am Freitag weiter im Unklaren.
Bei einer verlagsinternen Veranstaltung habe es lediglich geheißen, dass zumindest in der Redaktion keine betriebsbedingten Kündigungen erfolgen sollen. „Für Nicht-Redakteure und Nicht-Redakteurinnen gibt es diese eindeutige Aussage jedoch nicht“, heißt es in einem Schreiben der Betriebsräte, das am Freitag in Umlauf gebracht wurde.
Auch wenn betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden sollen, ist der Abbau von Personal die logische Folge. Zwar sei derzeit unklar, wie umfangreich eine Reduzierung des Personals ausfallen könnte, heißt es hinter den Kulissen. Allerdings werde davon ausgegangen, dass auslaufende Verträge nicht verlängert oder altersbedingt ausscheidende Kollegen nicht ersetzt werden.
Außerdem ist man auch besorgt um Aufträge für freie Mitarbeiter. So schreibt der Betriebsrat:
„Darüber hinaus fordern wir eine Weiterbeschäftigung der freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Fotografinnen und Fotografen, die wir als unsere Kollegen begreifen.“
Medieninsider hat am Freitagnachmittag den Verlag mit Fragen zum Umfang und Details der Zusammenlegung von HAZ und Neue Presse kontaktiert. Auf den personellen Umfang ging ein Sprecher nicht weiter ein. Das Statement:
„Der neue gemeinsame Newsroom ist eine nachhaltige Investition in die digitale journalistische Zukunft der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und der Neuen Presse. Redaktion und Verlag werden deutlich vernetzter als bisher zusammenarbeiten können, gerade auch im Bereich des digitalen Abo-Marketings. Einzelne, altersbedingt auslaufende Redakteurs-Stellen werden nicht wieder besetzt werden – das hat auch mit veränderten Arbeitsweisen und neuen Rollen im digitalen Journalismus zu tun. Betriebsbedingte Kündigungen von Redakteuren/innen oder Verlagsmitarbeitern/innen sind nicht geplant. Für freie Mitarbeiter gibt es keine Auswirkungen.“
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