Thore Barfuss steht vor dem Wechsel von Axel Springer zum Burda Verlag. Nach Informationen von Medieninsider wird der Journalist in den kommenden Wochen beim Focus Magazin anheuern. Offiziell gemacht wurde der Wechsel noch nicht, allerdings gilt er als ausgemachte Sache. Gegenüber Medieninsider wollte eine Sprecherin die Personalie weder bestätigen noch dementieren. Dem Vernehmen nach wird Barfuss Teil der neuen Digitaloffensive bei Burda, für die auch die Redaktion des Focus Magazin digitale Produkte entwickeln will.
Barfuss, Jahrgang 1986, wechselt für den neuen Job von der Welt, für die er seit neun Jahren arbeitet. 2015 heuerte er als Redakteur an, stieg daraufhin zum Managing Editor Online auf, bevor er die Ressortleitung des Social-Media- und Community-Ressorts übernahm. Im Dezember 2020 wurde er dann zum Ressortleiter Nachrichten und Gesellschaft berufen. Den Job füllte er bis zuletzt aus, arbeitete zudem in den vergangenen Monaten im Nachrichten-Office in den USA. Mit Barfuss, heißt es aus Redaktionskreisen, verliert der Springer-Titel einen seiner wichtigsten digitalen Redaktionsmanager, der als ambitioniert, zuverlässig und vielfältig einsetzbar geschätzt wird.
Burda ruft Digitaloffensive fürs Magazingeschäft aus
Beim Focus Magazin wird Barfuss Teil Digitaloffensive, die Burda nun auch für sein gedrucktes Magazingeschäft ausgerufen hat. Im Oktober vergangenen Jahres kündigte das Medienhaus an, seine Zeitschriftenmarken „zunehmend auch über Paid-Content-Modelle“ zu refinanzieren. Der „Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle unter der Flagge der großen Verlagsmarken“ gehöre fortan zu den „wichtigsten strategischen Aufgaben“.
Die neue Strategie bedeutete einen Paradigmenwechsel, weil die digitale Entwicklung der redaktionellen Geschäfte in der Vergangenheit vor allem bei der Digitaltochter Burda Forward lag, die unter anderem auch Focus Online betreibt. Im Burda-Konzern wurden die Print- und Digitalgeschäfte bislang strikt getrennt.
Dass die Idee einer Annäherung beziehungsweise der Aufbau eigener Digitalaktivitäten im Print-Segment wird erst seit fundamentalen Umstrukturierungen im Management forciert. Im Oktober verließ mit Oliver Eckert der langjährige Geschäftsführer von Burda Forward den Medienkonzern auch aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die Ausgestaltung der Verlagsgeschäfte. Dabei gab es unüberbrückbare Differenzen mit dem Print-Management des Burda Verlags, in das er zuvor in Personalunion aufgestiegen war.
Nach Eckerts Abgang stellte sich das Management des Burda-Verlags um die verbliebenen Geschäftsführerinnen Manuela Kampp-Wirtz und Elisabeth Varn neu auf, wobei erste die Verantwortung für die digitalen Geschäftsmodelle übernahm.
Im Fokus des Focus soll der Auf- und Ausbau des Newslettergeschäfts stehen, das Barfuss wohl von redaktioneller Seite betreuen soll. Co-Chefredakteurin Franziska Reich kündigte zu Beginn des Jahres an, dass das Magazin zukünftig einen tagesaktuellen Newsletter bespielen werde, „der auf die stärksten Inhalte aus der Magazin-Redaktion von Focus setzt und in einer weiteren Ausbaustufe zu Paid-Content-Angeboten hinleitet“. Schwerpunkte sieht die Redaktion offenbar in den Segmenten Finanzen, Wirtschaft und Gesundheit. Genauere Details gibt es noch nicht.
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