Radikal-Reform beim ÖRR: Tom Buhrows späte (aber richtige) Erkenntnis als ARD-Vorsitzender

-Kommentar-

„Wir müssen die große Reform wagen, jetzt.“ Recht hat er. Tom Buhrow macht einen längst überfälligen Schritt: Der Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR) fordert eine Neuaufstellung des öffentlich-rechtlichen Mediensystems. Es soll dabei „keine Tabus, keine Denkverbote“ geben. Buhrow wagt es sogar, die Parallelexistenz von ARD und ZDF infrage zu stellen. Es ist klar: Wir brauchen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Aber brauchen wir so viel davon? 

Buhrows Vorstoß ist von besonderer Qualität. Erstmals wagt sich der Intendant einer Rundfunkanstalt, um die es bei der Reformdebatte immerhin geht, aus der Deckung. Er spricht aus, was viele denken, aber wenige aus den eigenen Reihen sagen wollen. Bislang hatte man sich gut und gerne rausgehalten, Reformanstöße immer wieder den auftraggebenden Bundesländern überlassen. Wohl wissend, dass auch dort Reden Silber ist, Schweigen aber Gold.

Die Haltung „ihr bestellt öffentlich-rechtlichen Rundfunk, wir liefern ihn“ funktioniert nicht mehr. Buhrow hat das verstanden. Das System, dessen Teil er ist, ist das teuerste der Welt. Acht Milliarden Euro pro Jahr schluckt der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Und er wird immer kostspieliger. Die Intendanten finden immer wieder gute Argumente dafür, Forderungen nach immer weiter steigenden Rundfunkbeiträgen werden von der KEF gedeckt. Doch selbst wenn die Kontrolleure mit von der Partie sind: Der Öffentlichkeit ist diese Entwicklung einfach nicht mehr vermittelbar. 

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Marvin Schadehttps://medieninsider.com
Marvin ist Co-Gründer und Founding Editor von Medieninsider und hat sich damit einen kleinen Traum erfüllt. Vor der Gründung war er mehrere Jahre für den Branchendienst Meedia in Hamburg und Berlin tätig, arbeitete kurz beim Focus Magazin und zuletzt für Gabor Steingarts Morning Briefing.

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