Coskun „Josh“ Tuna ist gerne vorne mit dabei – und deshalb niemand, der Zeit verliert. Daher wundert es kaum, was sich in den vergangenen Wochen in seinen Büroräumen mitten auf der Friedrichstraße in Berlin getan hat. Im Dezember saß er hier noch allein mit zwei Klappstühlen und einem Holztisch auf 320 Quadratmetern. Jetzt führt er – noch vorbei an ein paar Kisten – durch einen Greenroom, bevor er nicht ohne Stolz das räumliche Herzstück zeigt: Wo man zuvor noch durch eine über Eck gehende Glasfront das Treiben auf der repräsentativen Meile beobachten konnte, schaut man jetzt auf vertäfelte Beleuchtung und einen großen Bildschirm. Der Blick ist verbaut – Tuna hat hier ein TV-Studio einrichten lassen. Eine Maßanfertigung aus der Türkei, geliefert in nur acht Wochen. Allein dafür hat er einen niedrigen, sechsstelligen Betrag ausgegeben, sagt er.
In den kommenden Wochen soll hier eine vollwertige, multimediale Redaktion eingerichtet sein. In jeder Ecke eine Set-Kulisse, auch ein Podcast-Studio soll folgen. Er will hier Journalismus auf allen Kanälen anbieten – mit einer eigenen Redaktion, aber auch Medienpartnern. Sie sollen für Tunas eigentliche Innovation produzieren, für seine Wette auf die Zukunft. Er will „Verleger einer neuen Generation“ werden. Tuna will mit seinem Start-up Kivvon Journalismus per NFT anbieten.
Non-fungible Token, kurz NFT, sind Teil der Blockchain-Technologie und so etwas wie codierte Zertifikate, mit denen sich beispielsweise Dateien einem Urheber und Besitzer zuordnen lassen. Sie sind damit zwar weiter reproduzierbar, die Eigentumsverhältnisse aber geklärt. So entstehen digitale Unikate, die zugleich handelbar werden – zu teils astronomischen Preisen.
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