Neues Portal Nius von Vius: Wie Investor Frank Gotthardt Reichelts Reich übernimmt 

Nach monatelanger Vorbereitung steht ein neues Newsportal vor dem Launch, das aus den bisherigen Aktivitäten rund um den geschassten Bild-Chefredakteur Julian Reichelt hervorgeht. Während die Macher von Nius versprechen, die „Stimme der Mehrheit“ zu sein, hat die Mehrheit hinter den Kulissen nur eine Stimme – und das ist nicht die von Reichelt. Ausgerechnet er spielt eine auffällig zurückhaltende Rolle.

„Die Stimme der Mehrheit“ hat einen Namen, der wohl an den meisten Menschen in Deutschland vorbeigeht. Denn Nius.de ist angelehnt an den lateinischen Begriff ius, zu deutsch: das Recht. In der Wikipedia heißt es dazu: „Ius war im alten Rom ein Recht, das einem Bürger (civis) kraft seiner Staatsbürgerschaft (civitas) zusteht.“ Das Recht der Einheimischen also – womit wir bei Julian Reichelt wären.

Die Idee für Nius geht auf ihn zurück. Man geht nicht zu weit, wenn man sagt, das Portal ist die Idee eines reichelt’schen Reichs, an dem der ehemalige Chefredakteur von Bild seit seinem Rauswurf im Herbst 2021 arbeitet. Und weil sich ein Medienimperium eben wie Rom nicht an einem Tag bauen lässt, trägt Reichelts Firma womöglich ihren Namen: Rome Medien. Nur hört die römische Analogie auf, wenn man den Blick weitet. Denn Reichelts Reich regiert eigentlich ein anderer.

Nius – Nachrichtenportal und Videoplattform

Der Plan für Nius, das ausgesprochen wohl klingen soll wie „News“, lässt sich kurz so zusammenfassen: Weg von YouTube, hin zu einer eigenen Nachrichtenplattform. Nachdem Reichelt nur wenige Monate nach seinem krachenden Aus bei Bild seinen YouTube-Kanal Achtung! Reichelt startete, entwickelten er und ein Team aus zunächst ehemaligen Bild-Mitarbeitern weitere Konzepte. Unter dem Dach der von Reichelt kurzerhand gegründeten Firma Rome Medien entstand ein loses Konglomerat aus Meinungs-, Talk- und Interviewformaten. Nius soll diese und zukünftige als gemeinsame Plattform bündeln. Ergänzt durch ein boulevardeskes Nachrichtenangebot aus Artikeln soll eine vollwertige Nachrichtenseite entstehen. Die Zielgruppe ist klar: Nius will die Leser abholen, die politisch rechts von Bild stehen. Mit anderen Worten: Nius soll dort Fuß fassen, wo Reichelt seinerzeit den Boulevardtitel positioniert hatte. Auch für Nius gilt: Der Grat zum Rechtspopulismus ist schmal. 

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Marvin Schade
Marvin Schadehttps://medieninsider.com
Marvin ist Co-Gründer und Founding Editor von Medieninsider und hat sich damit einen kleinen Traum erfüllt. Vor der Gründung war er mehrere Jahre für den Branchendienst Meedia in Hamburg und Berlin tätig, arbeitete kurz beim Focus Magazin und zuletzt für Gabor Steingarts Morning Briefing.

1 ERGÄNZUNG

  1. Ich finde wenn die Politik der Regierung zum Wohle unseres Landes, für die Bevölkerung
    Gamacht würde bräuchten wir solch Sender nicht.
    Leider kann man nur noch über jede Entscheidung den Kopf schütteln!

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