Krieg in der Ukraine, Erdbeben in Türkei und Syrien, der Tod von Benedikt und Räumung des nordrhein-westfälischen Dorfes Lützerath: Im Jahr 2023 haben sich bereits einige Nachrichtenlagen ergeben. Der Agenda-Setting-Monitor von Medieninsider und azernis zeigt, welche Relevanz große deutsche Online-Publisher ihnen eingeräumt haben. Die Analyse ergibt: Die Inhalte wurden durchaus unterschiedlich gewichtet.
Wer erinnert sich noch an die Räumung von Lützerath? Das Thema war im Januar tagelang in den Nachrichten präsent, spielt allerdings bei der Betrachtung der Themen des Quartals nur eine Nebenrolle. Von rund 78.000 Artikeln, die im ersten Quartal auf den untersuchten Nachrichtenseiten registriert wurden, waren ungefähr 5600 zum Krieg in der Ukraine, 2200 über Fußball und nur 750 befassten sich mit der Räumung des nordrhein-westfälischen Dorfes.
Untersucht wurden die jeweils 20 höchstplatzierten Artikel auf den mobilen Startseiten von Bild, FAZ, Focus Online, NTV, RND, Spiegel, Stern, SZ, Tagesschau, T-Online, Welt und Zeit Online vom 1. Januar 2023 bis zum 31. März 2023. Dafür wurde ein KI-Sprachmodell mit den Artikeln trainiert und ähnliche Themen zusammen kategorisiert. Die KI funktioniert so: Es wurden alle vorhandenen Wörter aus der Überschrift und dem Teaser-Text der Nachrichtenartikel in maschinenlesbare Zahlen umgewandelt. Artikel, die thematisch ähnlich sind, liegen näher beieinander und wurden so entsprechend zusammengefasst. Die Bezeichnung dieser Kategorien leitet sich anschließend aus den wichtigsten Wörtern der gebildeten Kategorien ab. Artikel zum Erdbeben in der Türkei und Syrien enthielten beispielsweise besonders häufig die Wörter ‘Erdbeben’, ‚Syrien‘, ‚Türkei‘ und ‘Trümmer’, sodass daraus ein Thema mit entsprechender Benennung generiert wurde.
Nicht zu einem konkreten Themenblock zusammengefasst werden Artikel zu Themen, die nicht mehrfach aufgegriffen worden oder im zugrundeliegenden Sprachmodell kaum Daten dazu vorhanden sind. Dies ist insbesondere bei Promi- und gesellschaftlichen Themen der Fall. Dann kann es passieren, dass Kategorien sehr bunt durchmischt sind. Auch kann es passieren, dass unterschiedliche Themen zusammengefasst werden, um eine Mindestgröße zu erreichen, oder dass sie so groß sind, dass sie getrennt werden. Letztes lässt sich insbesondere beim Sport und beim Ukraine-Krieg beobachten, wo sich zu den großen Oberthemen auch ein paar kleinere Unterthemen herausbilden, beziehungsweise einzelne Aspekte eigene Kategorien bilden.
Über diese Themen haben Publisher am meisten auf ihren Startseiten berichtet
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