Nach Informationen von Medieninsider wird der Journalist nach 14 Jahren bei der Süddeutschen den Titel verlassen – zukünftig wird er in leitender Funktion bei der Konkurrenz wieder seinen Kernthemen nachgehen.
Nach Informationen von Medieninsider wechselt der Journalist zum Jahreswechsel zur Zeit, um dort den zuletzt vakanten Posten als Ressortleiter für die Zeit im Osten zu übernehmen. Damit wird sich der gebürtige Dresdner wieder auf sein Fachgebiet konzentrieren. Zwar arbeitete der 40-Jährige in den vergangenen Jahren auch bei der Süddeutschen als politischer Korrespondent für Ostdeutschland, schrieb zuletzt aber im Feuilleton unter anderem über Medienthemen.
Pollmer ist nicht der einzige Wechsel zur Zeit.
So wird auch Nele Pollatschek ab Herbst nicht mehr im Feuilleton der Süddeutschen schreiben, sondern in den Medien der Zeit zu lesen sein. Das bestätigte der Verlag bereits auf Anfrage von Medieninsider vor zwei Wochen. Die Autorin schrieb zuletzt für das Feuilleton der Süddeutschen, galt dort als eine der namhaften Neuverpflichtungen. Sie wurde erst kürzlich zur Kulturjournalistin des Jahres gewählt, 2022 erhielt sie den Deutschen Reporter:innen-Preis für ihren in der SZ erschienenen Essay Der Preis, den man dafür bezahlt, als Jude in Deutschland zu leben.
Pollmer und Pollatschek folgten damit ihrer ebenfalls bei der SZ ausscheidenden Ressortleiterin Laura Hertreiter. Bereits im Februar wurde bekannt, dass die Journalistin als Co-Ressortleiterin zur Zeit wechselt, wo sie ebenfalls Herausgeberin des neuen Online-Ressorts Politisches Feuilleton wird. Vollzogen wird der Wechsel zum 1. September.
Die Wechsel erfolgen in einer nach wie vor turbulenten Zeit bei der Süddeutschen Zeitung. Nach dem großen Sparprogramm vor drei Jahren müssen die Kosten nun noch weiter zurückgefahren werden, im Hintergrund schwelt ein Sparstreit über weiteren Abbau freier wie auch fester Stellen. Zudem machte die SZ negative Schlagzeilen über den Umgang mit ihren redaktionellen Mitgliedern. Zeitgleich sieht sich die Chefredaktion wegen zahlreicher Fehler in den vergangenen Monaten großer Kritik ausgesetzt. Zu ihnen hatte Chefredakteur Wolfgang Krach eben erst Stellung genommen.
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