Die einen sorgen sich um ihre Urheberrechte und ziehen vor Gericht, andere suchen den Schulterschluss. Immer mehr Medienunternehmen weltweit entscheiden sich für eine Partnerschaft mit dem Betreiber von ChatGPT. Eine Übersicht.
Wer eine künstliche Intelligenz trainieren will, braucht Datensätze en masse. OpenAI, die Firma hinter ChatGPT, hat deshalb Ende November 2023 verkündet, weitere Partnerschaften mit Unternehmen schließen zu wollen. Bei diesen „Data Partnerships“ geht es um möglichst große Datensätze mit Texten, Bildern, Audio oder Video, die „die menschliche Gesellschaft widerspiegeln“, wie OpenAI schreibt. Besonders interessiert sei man an Daten, „die menschliche Intentionen zum Ausdruck bringen (z.B. längere Texte oder Gespräche statt unzusammenhängender Schnipsel), und zwar in allen Sprachen, Themen und Formaten“. Ausdrücklich nicht gewünscht seien „Datensätze mit sensiblen oder persönlichen Informationen, die Dritten gehören“.
Kein Wunder, dass nun vor allem Medienunternehmen und ihre Datenbanken in den Fokus der KI-Entwickler rücken. OpenAI bietet ihnen im Gegenzug etwa an, bei der Digitalisierung und Strukturierung der Daten zu helfen, vor allem mit dem Einsatz eigener Technologie. Dazu zählen etwa Programme für automatische Spracherkennung, die bei der Transkription helfen.
Allerdings sorgen sich zahlreiche Medienhäuser um den Schutz der Urheberrechte. Sie fordern eine angemessene Entschädigung, wenn ihre Inhalte für das Training von KI-Modellen eingesetzt werden. Die New York Times hatte OpenAI und Microsoft im vergangenen Jahr gar verklagt. Sie warf ihnen vor, Millionen ihrer Artikel ohne Erlaubnis zu verwenden. Aus ähnlichen Gründen klagt etwa auch die US-Bildagentur Getty Images in Großbritannien gegen die Macher des KI-Bildgenerators Stable Diffusion. Andere Medien entscheiden sich für vertragliche Partnerschaften mit OpenAI – und es werden immer mehr.
Medieninsider listet die Deals auf, die bislang abgeschlossen und von den Unternehmen verkündet worden sind:
Time
27.06.2024
Das Time Magazine gewährt OpenAI Zugang zum Archiv, das nach eigenen Angaben 101 Jahre zurückreicht. Mit den Inhalten will das Unternehmen die künstliche Intelligenz füttern und somit Produkte verbessern. Gleichzeitig speist ChatGPT Antworten aus den Inhalten von Time, was entsprechend bei Antworten auf Nutzeranfragen auch angegeben werden soll.
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