Ein Blick in den Keller von Clubhouse

New-York-Times-Reporterin Taylor Lorenz im Interview

Der Clubhouse-Hype in Deutschland ist real und verleiht dem Unternehmen einen ordentlichen Auftrieb. Zwei Millionen aktive Nutzer zählte die App vergangene Woche. Im Dezember waren es noch 600.000 Nutzer. Die beiden Gründer führten die Entwicklung am Wochenende auf das große Interesse aus Deutschland aber auch einigen anderen Ländern zurück. Ist das Unternehmen, das erst im April vergangenen Jahres in einer klein angelegten Beta-Phase startete, der Entwicklung gewachsen? Taylor Lorenz hat ihre Zweifel.

Die Reporterin der New York Times und war einer der ersten Berichterstatter auf Clubhouse – und sammelte entsprechend früh eigene, negative Erfahrungen. Sie weiß, was nicht nur im Vorgarten von Clubhouse und den oberen Etagen, wo gefeiert wird, abgeht. Sie kennt auch die Treppe in den Keller.

Im Interview mit Medieninsider spricht die Journalistin für Internet Culture über die düstere Entwicklung der Plattform in den USA, einen ignoranten Umgang mit Hassrede, Rassismus und Desinformationen und ein offenbar kalkuliertes Management. „Dieses Unternehmen macht wirklich jeden einzelnen Fehler, den Facebook in den vergangenen zehn Jahren vorgemacht hat“, sagt die Reporterin und warnt mit Blick auf das Treiben in den USA: „Ich kann deutschen Nutzern nur raten, das als abschreckendes Beispiel zu sehen.“

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Marvin Schade
Marvin Schadehttps://medieninsider.com
Marvin ist Co-Gründer und Founding Editor von Medieninsider und hat sich damit einen kleinen Traum erfüllt. Vor der Gründung war er mehrere Jahre für den Branchendienst Meedia in Hamburg und Berlin tätig, arbeitete kurz beim Focus Magazin und zuletzt für Gabor Steingarts Morning Briefing.

2 ERGÄNZUNGEN

  1. Gutes Interview! Frage: warum erwartet im Ernst jemand, dass Clubhouse nicht genau wie Facebook ist, wird bzw. schon ist?! Die Naivität mit der viele dort rangehen erstaunt. Und das heisst nicht, dass die Plattform absolut spannend ist und Potenzial hat. Aber wieviel wird sich ein solches Start mit 10 Leuten bei dem es 180 Investoren erstmal nur um maximale Traction und Skalierung geht, wohl um Datenschutz, Moderation oder Minderheiten Gedanken machen?

  2. Danke für deinen Beitrag, Heiko! Die App hat meiner Ansicht nach großes Potenzial. Umso eher sollten die Gründer das junge Stadium der App nutzen, wichtige Weichen zu stellen. Taylor macht deutlich, dass die Gründer die Entwicklung aber offensichtlich bewusst ignorieren. Ich denke, das sollte man als Nutzer aus Deutschland, wo in den vergangenen Jahren heftigst über Hatespeech und Co. diskutiert wurde, bedenken – auch wenn die Clubhouse-Atmo hier noch eine andere ist.

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