Der Aufsichtsrat der Funke Mediengruppe (WAZ, Berliner Morgenpost, Hamburger Abendblatt) strukturiert sich um. Nach Informationen von Medieninsider hat Karl Hans Arnold sein Mandat im Kontrollgremium des Zeitungskonzerns zum Jahreswechsel niedergelegt. In gleichem Zuge ist er auch aus dem Gesellschafterausschuss ausgetreten.
Der Gesellschafterausschuss vertritt die Interessen der Gesellschafter der Funke Mediengruppe, der Aufsichtsrat soll das Management kontrollieren. Beide Gremien sind identisch aufgebaut und setzen sich vor allem aus den Verlagserben zusammen. Neben Julia Becker als Vorsitzende des Aufsichtsrats sind das die Geschwister Nora Marx und Niklas Wilke. Hinzu kommen der Familienvertraute und Rechtsanwalt Andreas Urban und eben Karl Hans Arnold. Dessen Ausscheiden erfolge auf eigenen Wunsch, da mit der Entwicklung zum „Spartenkonzern“ eine „wichtige Etappe“ erreicht worden sei. Nachbesetzt wurde die Position bislang nicht.
Arnold stieß 2018 zu beiden Gremien hinzu und wurde vom Grotkamp-Stamm rund um Verlegerin Julia Becker berufen. Damals hielt die Familie noch 66 Prozent am Unternehmen, dessen vollständige Übernahme durch die Grotkamp-Erben jüngst abgeschlossen wurde.
Die Berufung begründete die Funke-Gruppe damals mit Arnolds Erfahrungen im Zeitschriftengeschäft, die er bei Gruner + Jahr sammelte, wie auch mit seinen Kenntnissen über das Geschäft mit Tageszeitungen. Vor diesem Hintergrund besonders interessant: Arnold war als Verlagserbe zu diesem Zeitpunkt noch an der Rheinischen Post Mediengruppe, die wie Funke vorwiegend in Nordrhein-Westfalen tätig ist, beteiligt. Für sie war der Manager auch mehrere Jahre operativ tätig.
2021 veräußerte die Familiengruppe um Karl Hans Arnold – insgesamt zwölf Erben – die Anteile an der Rheinischen Post Mediengruppe. Der Trennung ging ein heftiger Streit voraus, über den Medieninsider damals exklusiv berichtete.
Nach dem Ausstieg konzentrierte sich der heute 61-Jährige auf seine Rolle als Start-up-Investor wie auch auf seine Posten in diversen Aufsichts- und Beiräten. So ist er stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Weltbild-Gruppe wie auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Darüber hinaus ist er der Aufsichtsratsvorsitzende der Hanse Merkur Versicherungsgruppe. An diesen Posten will Arnold nach eigenen Angaben festhalten.
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