Google hat eine Reihe weiterer Verlage vermeldet, mit denen der Suchmaschinenkonzern eine Vereinbarung über das Leistungsschutzrecht getroffen hat. Ein Partner sticht besonders hervor: die Mediengruppe Madsack. Der Deal ist ein herber Schlag für die Verwertungsgesellschaft Corint – und so etwas wie Hochverrat, meint Marvin Schade.
Für Corint startete das neue Jahr eigentlich zuversichtlich. Vergangene Woche verkündete die Verwertungsgesellschaft neue Vertragspartner, die ihre Leistungsschutzrechte künftig gemeinsam mit weiteren Verlagen vertreten lassen wollen. Mehr noch: Mit der VRM Mediengruppe war nach Angaben von Corint sogar erstmals ein Unternehmen dabei, das seine bestehenden Verträge mit Google dafür aufkündigte. Ein Achtungserfolg, der Trend sieht nämlich anders aus.
Google ist derzeit fleißig dabei, mehr und mehr Medienunternehmen auf seine Seite zu ziehen und bilaterale Verträge zu schließen. Dem Vernehmen nach liegen sie weit unter den Konditionen, die Corint ursprünglich mal für die gesamte Branche einfordern wollte. Dafür fließt das Geld unmittelbar. In dieser Woche legte der Suchmaschinenkonzern mit einer Reihe neuer Vertragspartner nach. Einer von ihnen sticht besonders hervor: die Mediengruppe Madsack.
Der Medienkonzern mit seinen 18 regionalen Tageszeitungen fällt besonders ins Gewicht. Denn Madsack ließ sich bislang nicht nur von Corint als Wahrnehmungsberechtiger vertreten, sondern ist an der Verwertungsgesellschaft beteiligt. Neben dem Axel-Springer-Konzern zählt der Verlag zu den größten Verfechtern der Verwertungsgesellschaft. Beziehungsweise galt.
Corint das Mandat für Verhandlungen mit Google zu entziehen dürfte nicht nur in dortigen Kreisen als Hochverrat erachtet werden, sondern auch bei allen weiteren Wahrnehmungsberechtigten. Und besonders bei Axel Springer.
Diese Angebote berechtigen nicht zur Nutzung der Artikel in
Pressespiegeln (o. Ä.).
Klicke hier zum Erwerb von passenden Nutzungslizenzen.