Benjamin Fredrich, Gründer des Katapult-Magazins, mischt Medienmacher in Mecklenburg-Vorpommern derzeit gehörig auf. Innerhalb weniger Tage sammelte er genug Geld ein, um einen regionalen Ableger seines Mediums an den Start zu bringen. Dass Fredrich so schnell so erfolgreich ist, liegt auch an der lauten und radikalen Art seines Marketings: Der Gründer packt nicht nur an, er greift an. Vor allem den Nordkurier aus Neubrandenburg. Dabei wird Fredrich persönlich. Was sagt der Chefredakteur der Regionalzeitung zur harschen, aber nachvollziehbar belegten Kritik? Medieninsider hat mit Jürgen Mladek gesprochen.
Medieninsider: Herr Mladek, laut Benjamin Fredrich sind Sie und der Nordkurier Grund für die von ihm initiierte Konkurrenz in Mecklenburg-Vorpommern. Wer ist derzeit eigentlich wütender auf Sie: Ihre Kollegen der anderen Zeitungen in Mecklenburg-Vorpommern, Ihre eigene Geschäftsführung oder Sie selbst?
Jürgen Mladek: Meine eigene Geschäftsführung steht vollstens hinter mir und die Kollegen aus den anderen Chefredaktionen kenne ich gut genug, um zu wissen, dass sie nicht wütend sind. Die wütendste Person in diesem Bundesland bin tatsächlich ich. Nicht auf mich selbst, sondern wegen der gemeinen und unanständigen Art aus Greifswald.
Damit meinen Sie Benjamin Fredrich. Diese Emotionen scheinen auf Beidseitigkeit zu beruhen.
Was mich wütend macht, ist der pauschale Angriff auf die gesamte Redaktion des Nordkurier, er bezeichnet meine Kolleginnen und Kollegen wahlweise als „Rassisten“, „waschechte Waschlappen“ oder „Idioten“. Das lässt mich nicht kalt.
Explosiv impulsiv
Das hat Herr Fredrich getan, mittlerweile allerdings auch relativiert – er bezeichnet nur noch „einige“ als „Rassisten“.
Er differenziert jetzt, was die „Rassisten“ und „Idioten“ angeht. Die „Waschlappen“ seien aber jene, die ein vermeintliches Treiben dulden. Das ist bei einer Redaktion von etwa 100 Leuten kühn.
Kommen wir zu den Gründen, weshalb Herr Fredrich das macht. Grund für die Gründung eines eigenen Regionalmediums sei, dass der Nordkurier mit seiner Berichterstattung Ressentiments bediene, anfällig für Verschwörungstheorien sei und auch Querdenkern zu viel und zu uneingeordnet Platz einräume. Ist an der Kritik was dran?
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