Übersicht: So steht es um die Idee der Supermediathek in anderen Ländern

Eine Supermediathek, die private und öffentlich-rechtliche Angebote bündelt, ist in Deutschland bereits seit Langem ein theoretisches Konstrukt mit wenig Aussichten auf Umsetzung. Der Blick in andere Medienmärkte zeigt: Auch anderswo in Europa ist ein digitales Vollprogramm eher die Ausnahme – aber es gibt sie. Medieninsider hat die Angebote recherchiert und beschreibt ihre Modelle. 

Gemeinsam ist man stärker: Obwohl diese Devise längst eine Floskel ist, scheint sie alles andere als eine Selbstverständlichkeit zu sein – jedenfalls, wenn man sich das Fernsehen in Europa anschaut. Die Branche steht seit langer Zeit unter massivem Anpassungsdruck, vor allem durch die US-amerikanischen Streamingplattformen wie Netflix, Amazon oder Disney+. Eine Idee, um dem etwas entgegenzusetzen: Supermediatheken, bei denen sich öffentlich-rechtliche und kommerzielle TV-Sender zusammenschließen. 

Es sei ein „Gamechanger“, was man da in Kürze auf den Markt bringen werde. So vollmundig kündigte Markus Breitenecker Anfang Mai 2023 den Start der Streamingplattform Joyn in Österreich an. Der Österreich-Chef von ProSiebenSat.1 sollte Recht behalten: Joyn, seit Mitte Mai des vergangenen Jahres verfügbar, hat bisher eine äußerst positive Entwicklung hingelegt. Bereits sechs Monate nach dem Start vermeldete die Mediathek eine Million monatlich aktive Nutzer. Immerhin elf Prozent der österreichischen Gesamtbevölkerung. Im Schnitt sind die Joyn-Nutzer zwei Stunden täglich auf der Plattform. 

Breiteneckers Devise lautet: „Alles auf einer Plattform.“ Auf Joyn in Österreich gibt es inzwischen 80 Fernsehprogramme im Livestream. Das Besondere ist aber: Sendungen und Formate lassen sich auch auf Abruf anschauen – senderübergreifend. Verfügbar sind 30 Mediatheken der beteiligten Partner. Und dazu gehören nicht nur die Sender von ProSiebenSat.1 in Österreich, sondern auch weitere kommerzielle Programme wie Servus TV und: der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Via Joyn lassen sich auch alle Inhalte des ORF abrufen.

Joyn Österreich soll Schule machen

Geht es nach Bert Habets, soll das so nicht bleiben. Der CEO des Mutterkonzerns von ProSiebenSat.1 Österreich träumt auch für Deutschland von einem „branchenverbindenden Streaming-Dienst“, der auch die Inhalte von ARD und ZDF on demand anbieten soll. Doch dafür gibt es bis auf weiteres keine Realisierungschance, wie Medieninsider im Januar berichtete

Wie aber sieht es in anderen Ländern aus? Recherchen von Medieninsider zeigen. Ansätze für Supermediatheken sind in Europa längst am Markt. Wir beschreiben, wie es um sie steht:

Niederlande: Das Projekt NLZIET 

  • du sparst zwei Monatsbeiträge
  • sofortiger Zugriff auf alle unsere exklusiven Artikel und den wöchentlichen Lese-Letter
  • Teilnahme an allen digitalen Veranstaltungen sowie Zugriff auf Tickets für Vor-Ort-Netzwerk-Events
  • Rabatt auf weitere Medieninsider-Produkte
  • verlängert sich automatisch, monatlich kündbar
  • sofortiger Zugriff auf alle unsere exklusiven Artikel und den wöchentlichen Lese-Letter
  • Teilnahme an allen digitalen Veranstaltungen sowie Zugriff auf Tickets für Vor-Ort-Netzwerk-Events
  • Rabatt auf weitere Medieninsider-Produkte
  • Lade dein Konto mit 2 Credits zu 19 € auf, mit denen du neben diesem noch
    einen weiteren Artikel lesen kannst
  • keine automatische Verlängerung, keine Mitgliedschaft, keine Teilnahme an Medieninsider-Events
  • Erwirb für Mitarbeiter deines Unternehmens Lizenzen für eine rechtssichere Nutzung
  • Zentrale Verwaltung der Nutzer durch einen Admin
  • Eine Rechnung pro Jahr für alle Lizenzen zusammen

Diese Angebote berechtigen nicht zur Nutzung der Artikel in Pressespiegeln (o. Ä.).
Klicke hier zum Erwerb von passenden Nutzungslizenzen.

Wenn dir der Artikel gefällt, dann teile ihn in sozialen Netzwerken, aber nicht als PDF innerhalb deiner Organisation. Dafür ist eine Lizenz notwendig.

Mehr zum Thema

Elstern auf Koh Samui

0
Im Lese-Letter diese Woche: Ippen und Burda stibitzen Geschichten, wie sich Publisher stärker gegen Plattform wehren sollten und wie die neue Runde der Sparmaßnahmen beim Kölner Stadt-Anzeiger aussieht.
MFE-Chef Pier Berlusconi und ProSiebenSat.1-CEO Bert Habets

Überlebenskampf in Unterföhring

0
Showdown bei ProSiebenSat.1: Am 30. April sollen die Aktionäre über die Aufspaltung des Medienkonzerns entscheiden. Es ist der Höhepunkt eines vom Berlusconi-Konzern angestifteten Machtkampfes, der sich seit Monaten zuspitzt. Medieninsider fasst die bisherigen Entwicklungen zusammen. 
Matthias Dang (l.) und Carsten Schwecke

RTL: Carsten Schwecke folgt auf Matthias Dang

0
Matthias Dang verlässt RTL – nach über 30 Jahren Tätigkeit. Ihm folgt: Carsten Schwecke.
Volker Nünning
Volker Nünning
Volker Nünning ist freiberuflich von Bonn aus als Medienjournalist aktiv. Von 2005 bis Ende 2021 war er Redakteur der eingestellten Fachzeitschrift „Medienkorrespondenz“. Seine Themen: Öffentlich-rechtlicher und privater Rundfunk, Medienpolitik sowie Medienaufsicht.

DEINE MEINUNG IST GEFRAGT

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Hier Namen eintragen

WERBUNG

Wie Tidely Medienunternehmen hilft, die Finanzen im Überblick zu behalten

0
Tidely hilft kleinen und mittelgroßen Firmen dabei, einen Überblick über die Finanzdaten zu halten – und Pläne ständig anzupassen. Denn eine Liquiditätsplanung ist essentiell für jedes Unternehmen.