Im Februar analysierte Medieninsider die Entwicklung des Ströer-Portals Watson, berichtete über ein schlechtes Arbeitsklima und hohe Fluktuation innerhalb der Redaktion. Rund fünf Monate später hat sich daran kaum etwas geändert: Stattdessen gibt es eine ganze Reihe weiterer Abgänge. Auch steht Chefredakteurin Kinga Rustler nun ohne Führungsteam da. Während sie über neue Strategien spricht und Reichweitenrekorde jagen will, fragt man sich in der Redaktion, wie es weitergehen soll.
In anderen Medien stattzufinden, das ist eine wichtige Zielvorgabe in der Strategie von Watson. Vergangene Woche hat das Millennial-Medium des Ströer-Konzerns es auf die Titelseite geschafft. Nicht wegen einer zitierungswürdigen Geschichte aus der Redaktion, sondern einer Erzählung über sich selbst.
„Junge News“, lautete die Schlagzeile. Die Story – ein Interview mit Watson-Chefredakteurin Kinga Rustler und ihrem Geschäftsführer Marc Schmitz – stammt vom Fachmagazin Meedia. Rustler und ihr Chef berichten darin, was sie mit dem Jugendportal vorhaben, dass sie die 30 Mio. Visits „ins Visier“ nehmen – so viel wie zuletzt etwa das regionale Reichweitenportal Express oder die Berliner Morgenpost erreichten und so viel wie kein anderes Millennium-Medium verbuchen kann.
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung scheint kein Zufall. Produziert wurde das Interview während auch Medieninsider auf die Freigabe einiger Zitate von Kinga Rustler und Geschäftsführer Marc Schmitz wartete. Sie stammen aus einem Gespräch, das der Konzernsprecher nach einer nun mehrere Wochen zurückliegenden Anfrage von Medieninsider organisiert hatte. Medieninsider hatte recherchiert, welche Auswirkungen die Berichterstattung im Februar hatte. Wir berichteten über die hohe Fluktuation in der Redaktion, über Verstimmungen – speziell über den Führungsstil der Chefredakteurin. Medieninsider wollte wissen: Was hat sich seitdem verändert?
Beim Treffen in einem Konferenzraum unterhalb der Watson-Redaktion waren nicht nur Rustler, Schmitz und der Pressesprecher dabei. Auch Arne Henkes, Chief Content Officer bei Ströer, sowie eine Kollegin aus der Personalabteilung empfingen zum Termin. Das Treffen mit der Fünfergruppe sollte dazu dienen, sich Watson „aus mehr als nur einem Blickwinkel zu nähern“. Die Sicht der Führungsriege lässt sich so zusammenzufassen:
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