Hallo Medieninsider!
Schön, dass du dabei bist! Was dich in dieser Woche unter anderem im Lese-Letter erwartet:
► Kai Gniffke ist vom Tagesschau-Chef zum Intendanten mit Politikerphrasen geworden – und das hat Gründe
► Volker Nünning weiß: Die Zukunft wartet nicht, sie rennt der ARD sogar weg
► Philipp Welte kam für eine halbe Stunde zum Focus nach Berlin – hat die Empathie aber in München vergessen
► Bei Bunte müssen Mitarbeiter nicht umziehen – ihre Jobs aber werden ausgelagert
Dieser Text ist die Archiv-Fassung des wöchentlichen Lese-Letters. Um zukünftige Ausgaben gratis zu lesen kannst du ihn per E-Mail abonnieren:
Es gibt Journalisten, die wechseln das Metier – beispielsweise in die Politik – und halten dem Handwerk die Treue. Und es gibt Kai Gniffke.
Der ist kein Politiker geworden, sondern wurde vor dreieinhalb Jahren zum Intendanten des Südwestrundfunk (SWR) gewählt (eine Gegenkandidatin) und ist als solcher nun Vorsitzender der ARD. Es ist beachtlich, wie aus dem ehemaligen Chefredakteur der Tagesschau in so kurzer Zeit ein Sprachakrobat geworden ist, der Dinge nicht konkret benennt, sondern Fragen möglichst ausweicht, der kritischen Fragen überhaupt begegnet, als sei er selbst nie Journalist gewesen.
Zeuge davon konnte man in der vergangenen Woche beim Zapp-Talk zur Zukunft der ARD werden. Zugegeben: Die Fragen stellte Tilo Jung. Sie waren oft unpräzise und suggestiv. Sie waren oft aber auch einfach berechtigt. Schon auf die erste Frage antwortete Gniffke professioneller (im negativen Sinne) als Berufspolitikerin Heike Raab (SPD) in der gesamten Sendung. Und ausgerechnet das Fernsehen schien dabei alles andere als Gniffkes Metier zu sein.
Ich könnte an dieser Stelle sehr viel über Gniffkes Unsouveränität und eine missglückte Talksendung schreiben (was nicht nur die Schuld des Intendanten ist). Stefan Niggemeier hat dies aber bereits in einer Weise getan, der kaum etwas hinzuzufügen ist.
Es soll hier vielmehr um die Gründe gehen, weshalb Gniffke reagierte, wie er reagierte – nicht um seine Dünnhäutigkeit, sondern um die Flucht in Politikerphrasen.
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