Nach Verleger-Protest: Springers Upday macht kein Facebook News mehr

Die Deutsche Presse-Agentur übernimmt die Kuration des Nachrichtenangebots

Facebook und Springers Upday beenden ihre Zusammenarbeit für die Kuration von Facebook News in Deutschland. Ab April wird das Nachrichtenangebot des sozialen Netzwerks von der Deutschen Presse-Agentur bespielt.

Die Neuaufstellung ist eine Folge des Protests aus der Verlagsszene am Axel-Springer-Konzern und dessen CEO Mathias Döpfner. Dieser hatte den Deal parallel zu einer Einigung mit Facebook über die Lizenzierung von Springer-Inhalten perfekt gemacht. Zuvor hatte der Medienmanager vor Verträgen mit Plattformen wie Facebook oder Google gewarnt. Die Position war für einige Zeit in weiten Teilen der Verlagsbranche Konsens, nach und nach scherten Publisher allerdings aus.

Der Deal zwischen Facebook und Springers News-Aggregator stieß in der Branche auch auf heftige Kritik, weil man darin einerseits eine Bevorzugung Axel Springers sah. Andererseits stand die Sorge im Raum, dass Upday – bewusst oder unbewusst – Springer-Medien bevorzugen könnte.

Thomas Düffert, CEO der Madsack Mediengruppe, erklärte im vergangenen Jahr mit Blick auf die „digitalen Kioske“:

„Wer am Ende die Regalplätze verteilt, gewinnt Macht und Meinungshoheit – und auch eine Menge Geld.“ 

Die Aufregung in der Branche kam für viele überraschend. Döpfner habe die Reaktionen auf den Deal unterschätzt, hieß es damals aus Verlegerkreisen. Auch bei Facebook soll man von der Resonanz überrascht gewesen sein – vor allem auch, weil es in anderen Ländern bereits Partnerschaften zwischen Facebook und Springer gab.

Springer, dpa und das Facebook-Politikum: Medieninsider nennt die Details

Mit der neuen Kooperation will man die Wogen nun offensichtlich glätten:

► Den Zuschlag erhält die dpa nach einem „sorgfältigen Ausschreibungsverfahren“, teilt Facebook in einem Blogpost mit. Auf die Gründe für die Ausschreibung geht der Konzern nicht weiter ein.

► An der Ausschreibung hat nach Medieninsider-Infos auch Upday teilgenommen, um die bestehende Kooperation zu verlängern. Ein Unternehmenssprecher erklärt:

  • du sparst zwei Monatsbeiträge
  • sofortiger Zugriff auf alle unsere exklusiven Artikel und den wöchentlichen Lese-Letter
  • Teilnahme an allen digitalen Veranstaltungen sowie Zugriff auf Tickets für Vor-Ort-Netzwerk-Events
  • Rabatt auf weitere Medieninsider-Produkte
  • verlängert sich automatisch, monatlich kündbar
  • sofortiger Zugriff auf alle unsere exklusiven Artikel und den wöchentlichen Lese-Letter
  • Teilnahme an allen digitalen Veranstaltungen sowie Zugriff auf Tickets für Vor-Ort-Netzwerk-Events
  • Rabatt auf weitere Medieninsider-Produkte
  • Lade dein Konto mit 2 Credits zu 19 € auf, mit denen du neben diesem noch
    einen weiteren Artikel lesen kannst
  • keine automatische Verlängerung, keine Mitgliedschaft, keine Teilnahme an Medieninsider-Events
  • Erwirb für Mitarbeiter deines Unternehmens Lizenzen für eine rechtssichere Nutzung
  • Zentrale Verwaltung der Nutzer durch einen Admin
  • Eine Rechnung pro Jahr für alle Lizenzen zusammen

Diese Angebote berechtigen nicht zur Nutzung der Artikel in Pressespiegeln (o. Ä.).
Klicke hier zum Erwerb von passenden Nutzungslizenzen.

Wenn dir der Artikel gefällt, dann teile ihn in sozialen Netzwerken, aber nicht als PDF innerhalb deiner Organisation. Dafür ist eine Lizenz notwendig.

Mehr zum Thema

Neue Geschäftsführer von Media Impact: Mathias Sanchez und Benedikt Faerber © Niels Starnick, Wojciech Pierkiel

Media Impact: Mathias Sanchez und Benedikt Faerber werden Geschäftsführer

0
CO-Geschäftsführerin Julia Wehrle geht. Sie wechselt zu Politico.
Lese-Letter Marvin Schade

Was ist überhaupt ein „Verlagsangebot“?

0
Im Lese-Letter diese Woche geht es um die verwirrende Kennzeichnung von „Verlagsangeboten“, Kritik am SZ Institut, die neuen Zahlen aus der Paid-Content-IVW und die Zerlegung von Burda Forward.

Wollen mer se rauslasse?

0
Der DJV feiert Jubiläum, zwei SZ-Ressortleiter erklären den Austritt und die ARD zahlt Rekordkosten für Babylon Berlin – das und mehr diese Woche im Lese-Letter.
Marvin Schade
Marvin Schadehttps://medieninsider.com
Marvin ist Co-Gründer und Founding Editor von Medieninsider und hat sich damit einen kleinen Traum erfüllt. Vor der Gründung war er mehrere Jahre für den Branchendienst Meedia in Hamburg und Berlin tätig, arbeitete kurz beim Focus Magazin und zuletzt für Gabor Steingarts Morning Briefing.

DEINE MEINUNG IST GEFRAGT

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Hier Namen eintragen

WERBUNG

Wie Tidely Medienunternehmen hilft, die Finanzen im Überblick zu behalten

0
Tidely hilft kleinen und mittelgroßen Firmen dabei, einen Überblick über die Finanzdaten zu halten – und Pläne ständig anzupassen. Denn eine Liquiditätsplanung ist essentiell für jedes Unternehmen.