Nach der Schlesinger-Affäre verdienen Führungskräfte beim RBB inzwischen deutlich weniger Geld. Nun stellt der Sender auch die außertarifliche Vergütung etwa beim ARD-Hauptstadtstudio oder beim Generalsekretariat auf den Prüfstand. Das könnte auch Auswirkungen auf andere Gemeinschaftseinrichtungen des Senderverbunds haben.
Wo er ab Juni dieses Jahres arbeiten wird, das wusste Markus Preiß schon zweieinhalb Jahre vorher. Im November 2021 beriefen die Intendanten der ARD den WDR-Fernsehjournalisten, der damals das ARD-Studio Brüssel leitete, auf den Chefposten des Hauptstadtstudios in Berlin. Seit knapp zwei Monaten ist Preiß nun Leiter und Fernsehchefredakteur dieser Gemeinschaftseinrichtung des Senderverbunds – in der Nachfolge von Tina Hassel. Sie übernahm im Gegenzug Preiß’ bisherigen Job in Brüssel. Ein Ämtertausch.
Doch ein Punkt blieb lange unklar. So wusste der 46-Jährige erst wenige Wochen vor Amtsantritt, wie hoch sein künftiges Gehalt ausfallen wird. Erst im April wurden die vertraglichen Modalitäten endgültig festgezurrt: Der zuständige Verwaltungsrat des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) stimmte dem außertariflichen (AT) Vertrag zu. Das erklärte der RBB auf Nachfrage von Medieninsider.
Was Preiß nun verdient, wollte die Pressestelle des Hauptstadtstudios aber nicht preisgeben. Allerdings heißt es aus ARD-Kreisen, dass sein Gehalt deutlich niedriger liegen soll als das seiner Amtsvorgängerin. Damit könnte Preiß nach Recherchen von Medieninsider auch kein Einzelfall bleiben – und das mit neuen Regeln beim RBB zu tun, die Auswirkungen auf die gesamte ARD haben könnten.
Beim RBB soll die Zahl der AT-Stellen deutlich verringert werden
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