Im Zuge des umfangreichen Stellenabbaus bei Bild will die Führung nur an Mitarbeitern festhalten, die ihrer Ansicht nach die Anforderungen an die neue „Digital only“-Strategie erfüllen. Dafür hat die Chefredaktion um Marion Horn nun eine „Skill-Übersicht“ vorgelegt. Das Vorgehen stößt intern auf Entsetzen. Ein langjähriger Redakteur übt nun in einem Schreiben, das Medieninsider vorliegt, heftige Kritik.
Obwohl das Freiwilligenprogramm zum Stellenabbau bei Bild weiterhin blockiert wird, arbeitet die Führung weiter an der Umsetzung ihrer Strategie. Nachdem Chefredakteurin Marion Horn in der vergangenen Woche vorgestellt hat, wie sich Bild in den Regionen quantitativ neu aufstellt, folgt nun die qualitative Ebene.
Am Mittwoch verbreitete die Chefredaktion an den regionalen Standorten einen Anforderungskatalog, den Reporter und Redakteure in Zukunft erfüllen sollen. Der Plan: Wer den Vorstellungen nicht entspricht, soll sich mit dem Freiwilligenprogramm auseinandersetzen. Über dieses will Bild rund 200 Stellen abbauen, der Betriebsrat geht sogar von mehr aus. Damit wäre etwa ein Fünftel aller Stellen bei Bild bedroht.
„Macht aus diesem Betrieb keinen seelenlosen Apparat“
Zwar enthält die „Skill-Übersicht“ keine auffälligen Besonderheiten (verlangt werden Kenntnisse in Politik, Unterhaltung oder News, sicheres Schreiben, Bereitschaft für flexibles Arbeiten), dennoch stößt der Vorgang intern auf Kritik.
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