Louisa Dellert ist als Influencerin bekannt geworden. Jetzt hat sie mit den zwei Journalisten Markus Ehrlich und Paula Riebschläger eine gemeinsame Produktionsfirma für journalistische Inhalte gegründet. Im Interview spricht das Trio darüber, was sie vor haben und welche Rolle ihr Journalismus spielen soll.
Medieninsider: Louisa, du bist bekannt als Unternehmerin, hast gerade eine neue Beratung gegründet, vor allem kennt man dich aber als Influencerin mit Themen wie Umwelt oder Feminismus. Wie passt Journalismus dazu?
Louisa: Ich habe die letzten beiden Jahre immer wieder journalistisch gearbeitet und meine Community bei Instagram mitgenommen. Ich habe beispielsweise oft Interviews mit PolitikerInnen gemacht. Mit der Zeit habe ich aber gemerkt, dass mir die Redaktion fehlt und manchmal auch das passende Format. Jetzt habe ich mich dazu entschieden, dass ich meine Expertise auch in Formate reingeben möchte, in denen ich nicht selbst zu sehen bin. Ich möchte weg von dem typischen Influencer-Dasein, das ich seit zehn Jahren lebe. Ich kann noch viel mehr und will noch anderes machen.
Wo hört denn Influencer-Sein auf und wo fängt Journalismus an?
Louisa: Ich glaube, es lässt sich beides nicht klar voneinander trennen. Man muss nur gucken, wie man pflichtbewusst mit beidem zusammen umgeht. Wir haben bei bright + bolder dafür gute Voraussetzungen: Paula und Markus haben sich über Jahre journalistische Expertise erarbeitet. Ich kenne mich super damit aus, wie man Menschen nicht nur mit Inhalten erreicht, sondern sie auch dazu bekommt, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Das sind Kompetenzen, die sich sehr gut ergänzen und mit denen man im Journalismus neue Möglichkeiten ausloten kann.
Markus, Paula, geht ihr als Journalisten da mit?
Markus: Ich habe in meinem eigenen Umfeld wahnsinnig viele KollegInnen, die neben ihrem normalen Job bei einer Zeitung oder bei einem Fernsehsender eigenen Content machen und damit viele Follower aufbauen. Yasmine M’Barek ist ein Beispiel. Das unterstreicht, dass die Übergänge fließend sind.
Paula: Es geht bei der Frage ja auch erst einmal um eine Definition. Nicht allen InfluencerInnen geht es darum, irgendwelche Produkte zu verkaufen. Dazu kommt, dass auch JournalistInnen über ihre Inhalte Einfluss auf ihr Publikum haben. Eva Schulz ist ein Beispiel aus dem öffentlich-rechtlichen Umfeld. Das ist auch die Richtung, in die wir gehen wollen. Deutschland3000, wo Markus und ich uns kennengelernt haben, war da eine gute Schule: Es geht nämlich darum, anspruchsvolle und gesellschaftlich relevante Themen zu identifizieren und diese dann nicht im elitären Feuilleton-Stil rüberzubringen, sondern unterhaltsam für eine Masse, die sich dann damit auseinandersetzen kann.
Wird Louisa zukünftig die Eva Schulz des Privatsektors?
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