Im Twitter-Space von Medieninsider haben Kriegs- und Krisenreporter von ihrer Arbeit berichtet und über die Pressefreiheit in der Ukraine und Russland diskutiert. Wir haben die wichtigsten Aussagen aus dem zweistündigen Talk zusammengefasst.
Putins Krieg in der Ukraine ist nicht nur einer der Waffen, sondern auch einer der Informationen. Unabhängigen Medien wird das Arbeiten in Russland unmöglich gemacht und auch die Pressefreiheit in der Ukraine gerät im Krieg unter Druck. Trotzdem berichten zahlreiche nationale und internationale Reporter unter persönlichem Einsatz, um die Entwicklungen in die Welt zu tragen.
Im Twitter-Space von Medieninsider am vergangenen Sonntag (6. März 2022) haben sie von ihrer Arbeit und ihren Erlebnissen berichtet. Dabei ging es auch um Situation der heimischen Journalisten aus der Ukraine, aber auch die Bedingungen unter denen freie Journalisten arbeiten sowie die Zensur in Russland und die dortigen Berichterstatter.
Bei der Diskussion dabei waren:
► Paul Ronzheimer, stv. Bild-Chefredakteur
► Katrin Eigendorf, Auslandskorrespondentin des ZDF
► Steffen Schwarzkopf, US-Korrespondent der Welt und derzeit in der Ukraine
► Moritz Gathmann, Chefreporter Cicero
► Jan Vollmer, freier Journalist
► Christian Mihr, Geschäftsführer Reporter ohne Grenzen
Der Twitter-Space ist weiterhin verfügbar, kann auch nachträglich angehört werden. Für die Mitglieder von Medieninsider fassen an dieser Stelle die wichtigsten Aussagen noch einmal zusammen.
Über die Arbeit der Berichterstatter vor Ort
Seit mehr als drei Wochen ist Steffen Schwarzkopf für den Fernsehsender Welt in der Ukraine vor Ort, erst an der Front im Osten des Landes, seit einer Woche in Kiew. Der US-Korrespondent, der in Vergangenheit immer wieder aus Kriegs- und Krisengebieten berichtete, beschreibt eine angespannte Lage. Immer wieder gerieten Journalisten in brenzlige Situationen mit Militär- und Sicherheitseinheiten.
Eines seiner Beispiele: Auf dem Weg in Richtung des Präsidentenpalasts in Kiew sei Schwarzkopf, unterwegs mit Handy, festgehalten worden. Er sagt:
„Es dauerte keine 30 Sekunden, da stand ich mit erhobenen Händen an der Wand und zwei Kalaschnikows im Rücken, weil man wohl vermutete, ich würde heimlich Aufnahmen machen.“
Der Grund: Die Sorge vor Ausspähung durch russische Spione. Immer wieder wurde in den vergangenen Tagen darüber berichtet, unter anderem wegen der russischen Saboteure wurde in Kiew eine Ausgangssperre verhängt.
Ähnliches hat auch Cicero-Journalist Moritz Gathmann erlebt, der zuletzt aus der Region um Lemberg im Westen berichtete. Er sagt:
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